Dieser Band regt eine kritische Universitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts an, indem er die Wechselbeziehung von politischen Systembrüchen und Wissenschaftsentwicklungen untersucht, deutsche Tendenzen mit internationalen Trends vergleicht und die gegenwärtige Reformdebatte in eine Langzeitperspektive einbettet. Er geht vom vermeintlichen Verlust der Weltgeltung deutscher Wissenschaft in der Weimarer Republik aus, analysiert die Selbstmobilisierung der Forschung im Dritten Reich und kontrastiert abschließend die Modernisierungsprobleme der DDR und der Bundesrepublik.
Circa l’autore
Carola Sachse ist Historikerin. Von 2000 bis 2004 leitete sie das Forschungsprogramm der Max-Planck-Gesellschaft zur »Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus«. Seit 2004 ist sie Universitätsprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und seit 2010 stellvertretende Sprecherin im DK+-Kolleg »Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext«. Autorin zahlreicher Artikel und (Mit-)Herausgeberin mehrerer Bücher und Zeitschriftenbände zur Geschichte von Forschungsinstitutionen und zur Wissenschaftspolitik im 20. Jahrhundert, zum Verhältnis von Biowissenschaften und Biopolitik im »Dritten Reich« sowie zur geschlechterhistorischen Wissenschaftsforschung.