„Führe dein Leben so, als sähe Epikur dir dabei zu“, hatte Seneca einem jungen Mann zur Zeit des Nero geraten. Unter den Bedingungen des 17. Jahrhunderts, von tiefgreifenden wissenschaftlichen Veränderungen, konfessionalistischen Auseinandersetzungen und Kriegen um die Vorherrschaft in Europa, beruhte die Attraktivität jenes griechischen Philosophen nicht allein auf der Lehre von den Atomen, sondern auch darauf, eine Lebensform anzusinnen, für die Glück in maßvollem Genuss und Freundschaft bestand, einem „Lampenlicht des Privaten“, wie Marx notierte. Biographien wie diejenigen des Pierre Gassendi (1592-1655) erkunden diese innere Welt, die sich verwahrt gegen die Ansprüche auf Konformität und die Person als Thema philosophischen Denkens entdeckt.
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Vorbemerkung
Pierre Gassendi: Von Leben und Sitten Epikurs (De vita et moribus Epicuri). Widmungsbrief an François Lullier
I Einleitung
II Freundschaft: Die Person in der Philosophie
1. Der philosophiehistorische Blick aus der Distanz und das Verschwinden der Person
2. Leben unter den Augen vortrefflicher Männer: Gassendi als Biograph
(a) Die Astronomenviten
(b) Das Leben Peirescs: Gelehrsamkeit als Lebensform
(c) Das Leben Epikus
III Verteidigung eines Angeklagten
IV Portrait: Epikur und Sokrates
V Schluss
Abbildungen
Bibliographie
Personenregister