Als im Juli 1914 Zeitungen die Mobilisierung der Habsburgermonarchie gegen Serbien verkünden, kehrt der Idealist Bálint Abády nach Siebenbürgen zurück. Er kümmert sich um seine Genossenschaften, bringt die Korrespondenz in Ordnung und geht noch einmal durch Herrenhaus und Schloss. Den Flügel, den er mit der Liebe seines Lebens bewohnen wollte, meidet er. Wenig später, im Feldgrau des Regiments, lässt sich Bálint von einem Wagen zu seinem Regiment der Vilmos-Husaren bringen. Zerbrochene Pläne, vernichtete Träume, verblichene Erinnerungen: In Stücke gerissen werden in Miklós Bánffys Trilogie der Traum vom Glück zweier Menschen und die lange als unumstößlich geltende Welt von gestern.
Circa l’autore
Andreas Oplatka wurde 1942 in Budapest geboren und kam 1956 in die Schweiz. Studium der Germanistik und Geschichte in Zürich und Wien. Von 1968 bis 2006 außenpolitischer Redakteur der Neuen Zürcher Zeitung, deren Korrespondent er in Stockholm, Paris, Moskau und Budapest war. Bücher (u.a.): Der Eiserne Vorhang reißt (1990), Nachrufe auf den Ostblock (1998) und bei Zsolnay Graf Stephan Széchenyi. Der Mann, der Ungarn schuf (2004), Der erste Riss in der Mauer. September 1989 – Ungarn öffnet die Grenze (2009).