Monstrare (lat.): zeigen. Nora Gomringer zeigt große und kleine Monster, innere, unsichtbare Bestien und sehr sichtbare Wesen. Sie hat die Filmlegenden der 20er, 50er und 80er zwischen die Zeilen genommen und die Monstrositäten des Alltags vor Augen. In allem und jedem ein Monster? Wenn man es gezeigt bekommt bzw. wenn sie sich zeigen … schon. Der Zyklus ‘Monster Poems’ ist das Ergebnis des Suchens und Findens des Menschlichen, allzu Menschlichen: nie ganz beendet, an keiner Stelle, zu keiner Zeit – also immer – auf Anfang. Zum Schmunzeln sind Gomringers Monster übrigens auch: wenn sie von der Redaktion der GQ befragt werden, Norman Bates und Sylvia Plath zusammenziehen und Freddy Krüger herbeigezählt wird. Auch wie unheimlich es um Richard Gere steht, das de-monst-riert dieser Band.
Reimar Limmer hat sich Nora Gomringer angeschlossen auf der Suche nach dem Ding im Schrank und dem unter dem Bett … und er hat keine Bilder zu Gedichten gestaltet, sondern Bilder aus Gedichten.
Circa l’autore
Nora Gomringer, geboren 1980, ist Schweizerin und Deutsche. Sie lebte u.a. vier Jahre in den USA, wo sie enge Kontakte zur Performance-Poesie-Szene pflegte, und war Gast zahlreicher Poesiefestivals im In- und Ausland (z.B. Roskilde und San Francisco). Im Jahr 2003 erhielt Nora Gomringer den Hattinger Förderpreis für Literatur, 2006 den Förderpreis der Kulturstiftung Erlangen. 2007 wurde sie mit dem Kunstförderpreis des Freistaates Bayern (Sparte Literatur) und dem Bayerischen Kulturpreis ausgezeichnet. Im Mai 2008 folgte der Nikolaus-Lenau-Lyrikpreis. Nora Gomringer veröffentlichte mehrere Gedichtbände bei Voland & Quist, außerdem erschienen ihre Texte in Anthologien, Schulbüchern und Zeitschriften. Seit 2010 leitet sie das Bamberger Künstlerhaus Villa Concordia. Im Herbst 2011 wurde ihr der Jacob-Grimm-Preis, der Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache ist, verliehen, 2012 folgte der Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik. Im Frühjahr 2013 erschien ihr illustrierter Lyrikband ‘Monster Poems’, woraufhin sie kurze Zeit später den Poesiepreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. erhielt.
REIMAR LIMMER, geboren 1976, studierte 2000 – 2005 Visuelles Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Grafik-Design, Illustration und Typografie an der FH Würzburg. Seitdem ist er als freier Grafiker für diverse Agenturen und Einrichtungen vor allem im Kulturbereich tätig. Reimar Limmer lebt und arbeitet zurzeit in Bamberg.