Von Aníbal Quijano, Anfang der 1990er-Jahre eingeführt, wurde das Konzept der ‘Kolonialität der Macht’ von einer Vielzahl von Denker Innen – vor allem in und aus Lateinamerika – aufgenommen und weitergeführt. Daraus hat sich eine kritische Denkrichtung entwickelt, von der aus es möglich ist, die Macht- und Wissensverhältnisse in der modernen Welt und im globalen Zusammenhang zu beleuchten.
In diesem Band wird den deutschsprachigen Leser Innen ein Zugang zu dem Werk von Aníbal Quijano und dem Konzept der ‘Kolonialität der Macht’ ermöglicht. Dies wird mit Arbeiten von lateinamerikanischen Forscher Innen ergänzt, die konkrete Zusammenhänge unter dem theoretischen Einfluss von Quijano herausfordern und Beiträge für die Überwindung der Kolonialität leisten.
Aníbal Quijano selbst formuliert es so: »Es geht darum, sich von den Verknüpfungen der modernen Rationalität mit der Kolonialität loszulösen sowie von jeden Machtverhältnissen, die nicht durch die freie Entscheidung von freien Menschen begründet sind.«
Circa l’autore
Sebastian Garbe ist promovierter Soziologe und arbeitet zu post- und dekolonialer Theorie, sozialen Bewegungen und antikolonialem Widerstand. Er ist u.a. Herausgeber der im Unrast Verlag erschienen Titel ‘Kolonialität der Macht’ (2013) und ‘Ch‘ixinakax utxiwa – Eine Reflexion über Praktiken und Diskurse der Dekolonisierung’ (2018).