Treu und loyal, mitfühlend und zärtlich, selbstbewusst und mutig, stark selbst in der schlimmsten Erfahrung, die eine Mutter machen kann: Maria ist Mutter Gottes – und Inspiration, Vorbild, Freundin und Hoffnungsträgerin. All diese Facetten berührt Papst Franziskus im Gespräch mit Marco Pozza über das ‘Ave Maria’. Er stellt die Mutter Jesu vor als junge Frau, die sich auf Gott einlässt, und dadurch den Lauf der Geschichte verändert. Aus den alten Worten des ‘Ave Maria’ gewinnt der Papst Botschaften für heute: für die Kirche und jeden Einzelnen. Seine Betrachtungen zeigen, weshalb dieses Gebet zentral für den Glauben und Millionen Menschen ist, welche Kraft in ihm steckt: ‘Maria ist in einem umfassenden Sinne Mutter: für jeden Sohn und jede Tochter absolute Aufmerksamkeit, Fürsorge und Nähe. In ihr sehen wir das Herz einer Frau, das, wie das Herz Gottes selbst, unterschiedslos für alle schlägt.’
‘Das Staunen ist eine menschliche Tugend, die heute nicht mehr im Angebot ist. Nimm dir ein Kind, zeig ihm etwas, das seine Aufmerksamkeit erregt: Es
staunt sofort. Wenn wir die Fähigkeit des Staunens verlieren, können wir Maria nicht verstehen: Um Maria zu verstehen, muss man wieder Kind werden, das Staunen der Kinder empfinden, ‘Gegrüßet seist du, Maria’ sagen wie ein Kind, mit dem Herzen eines Kindes, mit den Augen des Herzens, die unsere Kultur verloren hat.’
Circa l’autore
Papst Franziskus, Jorge Mario Bergoglio, geb. 1936, seit dem 13. März 2013 Bischof von Rom. Der argentinische Jesuit ist Sohn einer siebenköpfigen Familie italienischer Auswanderer, 1973 bis 1979 Provinzial der argentinischen Jesuiten. Von 1998 bis 2013 Erzbischof von Buenos Aires.