Der vierte Band in der Reihe der »Wiederentdeckten Schätze der deutschsprachigen Science Fiction« stammt von Paul Scheerbart (1863–1915), dem Mitbegründer des Verlags Deutscher Fantasten. Mit »Die Große Revolution« und »Lesábendio« liegen ein maßgeblicher Mond- und ein Marsroman der frühen Stunde vor, die von einem Vorwort Michael Marraks und einem Nachwort Hans Freys begleitet werden.
Circa l’autore
Paul Carl Wilhelm Scheerbart (1863–1915) war Schriftsteller überwiegend fantastischer Literatur und Zeichner. Er studierte Philosophie und Kunstgeschichte und versuchte, das Perpetuum mobile zu erfinden. 1892 gründete er den »Verlag
deutscher Fantasten«. Nach verschiedenen Veröffentlichungen verschaffte ihm sein Roman »Die große Revolution«, der 1902 im Insel Verlag erschien, Anerkennung in literarischen Kreisen, allerdings ohne nennenswerte Verkaufszahlen zu erreichen. Trotz weiterer Förderer – wie Ernst Rowohlt, der 1909 Scheerbarts skurrile Gedichtsammlung »Katerpoesie« als eines der ersten Bücher des Rowohlt Verlags verlegte – blieb er zeitlebens in finanziellen Schwierigkeiten.
Scheerbarts phantasievolle Aufsätze über Glasarchitektur beeinflussten die damaligen jungen Architekten wie Bruno Taut, aber auch Walter Benjamins Passagen-Werk. Benjamin verfasste bereits 1917 einen bewundernden Essay über »Lesabéndio«.