Permanent steigende Teile- und Variantenvielfalt, noch kürzere Lieferzeiten führen zwangsläufig zur Einführung des Supermarktprinzips in Materialwirtschaft und Produktion. Dieses einfache, papierlose, absolut kundenorientiert ausgerichtete Logistik-Netzwerk reduziert Geschäftsvorgänge, Bestände und Kosten.
Mit diesem System produzieren Sie effizienter und beliefern Ihre Kunden termintreuer und schneller. Sein Organisationsaufbau überwindet die Trägheit von PPS- / ERP-Systemen und unterstützt den Einsatz modernster SCM- / E-Business-Lösungen. Allerdings erfordert die Umstellung des Teilenachschubs auf KANBAN eine Anpassung der innerbetrieblichen Organisation, der Materialwirtschaft und Fertigung.
Dieses Buch gibt die notwendigen Informationen für die Entscheidung, ob sich eine Materialsteuerung nach dem Pull-Prinzip (KANBAN) wirtschaftlich und sinnvoll in den Gesamtprozess einordnen lässt und welche Vorteile sich dadurch ergeben, was bei der Planung beachtet werden muss, wie die grundsätzliche Vorgehensweise aussieht, welche Werkzeuge und Hilfsmittel zur Einführung für einen reibungslosen und fehlerfreien Aufbau und Betrieb benötigt werden und welche Probleme beherrscht werden müssen – unabhängig davon, ob KANBAN manuell oder IT-gestützt, als Supply Chain System, eingeführt werden soll. Die neunte Auflage wurde neu bearbeitet und enthält nun zahlreiche Farbabbildungen.
Tabella dei contenuti
1 Einleitung
1.1 Was ist KANBAN?
2 Grundsätzliche Organisationsprinzipien für einen reibungslosen KANBAN-Ablauf nach Just in time-Gesichtspunkten
2.1 Steigender Aufwand in AV / Produktions- / Beschaffungslogistik, trotz IT-Einsatz
2.1.1 Das Konzept der Kundenorientierung
2.2 Organisationsänderungen für einen schnellen und flexiblen Auftragsdurchlauf nach KANBAN-Prinzipien
2.2.1 Wie kann ein Auftrags- / Logistikzentrum, eingebettet in eine nach Produktgruppen und KANBAN ausgerichtete Fertigungsorganisation, aussehen?
2.3 Das Auftragsseil muss strammer gezogen werden, Liegezeiten, Warteschlangen, Zersplitterung der Arbeitsgänge minimieren
2.3.1 Neugestaltung der Fertigungsabläufe, Einführung von Linienfertigung
2.3.2 Durchlaufzeitreduzierung bei Fließprinzip und KANBAN
2.3.3 Fertigungssegmente als Eigenbetriebe organisieren
2.3.4 Durchsetzen der Aufträge in der Fertigung nach dem KANBAN-Prinzip, Selbststeuerung
2.3.5 Vereinfachen der Arbeitspläne, Abbau von prozessorientierten Arbeitsschritten in den Arbeitsplänen, Reduzieren der Durchlaufzeiten durch KANBAN
2.3.6 Nach welchem Arbeitsgang soll bei KANBAN gelagert werden?
3 Art der Dispositions-, Beschaffungs- und Steuerungsmodelle
3.1 Dispositions- und Nachschubregeln für Artikel, die nicht über KANBAN-, Supply-Chain-Systeme gesteuert werden können
3.1.1 Der Disponent wird Beschaffer / Pate für seine Teile / Produkte
3.1.2 Die ABC-Analyse als Bestandswertstatistik und als Dispositionsgrundlage
3.1.3 Einbeziehung des Vertriebes in Trendbestimmung, Disposition und Bestandsverantwortung von A-Teilen und „Kann der Lieferant für uns disponieren?
3.1.4 Standard-Dispositionseinstellungen für B-Teile Basis Bestellvorschläge vom System erzeugt
3.1.5 Disponieren nach Reichweiten minimiert Bestände und Fehlleistungen
3.1.6 Zusätzliche Dispo-Kennzeichen – X-Y-Z – als Dispositionshilfen
3.2 Festlegen der Teile-Stammdaten für die erforderlichen Dispo- Systemeinstellungen und KANBAN-Kennzeichnungen
4 Das Supermarktprinzip für C-Teile
4.1 Einrichten so genannter Bauhaus- / Regalserviceverfahren, die ähnlich dem Auffüllen von z.B. Zigarettenautomaten funktionieren
4.2 Vorteilsrechnung bei Belieferung nach dem Bauhaus- / Regalservice- / Supply-Chain-Verfahren
5 Die Bedeutung des Einkaufs in einer flexiblen, termintreuen Just in time-KANBAN-Anlieferung
5.1 Operative / strategische Einkaufstätigkeit
5.2 Ziele der Beschaffung
5.2.1 Kriterien für eine Lieferantenbewertung, die in einen KANBAN-Kreislauf eingeschlossen werden soll
5.3 Qualität einkaufen / Lieferanten-Anforderungsprofil
5.4 Vertragliche Regelungen Lieferanten-KANBAN
5.4.1 Rahmenvereinbarung – Einzelkontrakt
5.4.2 KANBAN-Rahmenvereinbarung
5.5 Ausbau KANBAN-System zu einem Supply-Chain-System / Selbst auffüllendes Lagersystem nach dem Min.-/Max.-Prinzip
5.6 Darstellung der verschiedenen Dispositions- und Beschaffungsmodelle, bezüglich Prozesse, Flexibilität und Lieferfähigkeit
5.7 Rationeller Wareneingang
5.8 Lagerorganisation
6 Einfach und rückstandsfrei produzieren mittels KANBAN-System – Vom Push- zum Pull-Prinzip
6.1 Problematik der bedarfsorientierten Disposition bei Vorratswirtschaft
6.2 Mehrstufig eingerichtete PPS-Baugruppen, Stücklisten und Dispo- Verantwortlichkeiten nach Teile- / Materialarten auf verschiedene Personen aufgeteilt – eine Schwachstelle
6.3 Entscheidungsfindung – Was ist für welche Warengruppe das bessere System: Pull oder Push?
6.3.1 Welche Materialnachschubart bzw. welches Steuerungssystem ist für das Unternehmen, bezogen auf eine bestimmte Artikel- / Produktgruppe, die / das geeignete?
6.3.2 Analyse der Produktstruktur auf KANBAN-Fähigkeit und welche Teile müssen an den Arbeitsplätzen nach KANBAN-Regeln vorrätig sein, damit das System funktioniert
6.3.3 Welche Teile / Artikel können über KANBAN gesteuert werden?
6.4 Fertigungssegmentierung und Bilden von KANBAN-Regelkreisen, Voraussetzung für eine erfolgreiche KANBAN-Organisation
6.5 Stücklistenaufbau bei einer KANBAN-Organisation
7 KANBAN-SYSTEM
7.1 Funktionsbeschreibung KANBAN-System
7.1.1 Die Merkmale einer KANBAN-Steuerung
7.1.2 Organisationshilfsmittel für KANBAN
7.1.3 Prozesskettenvergleich: KANBAN zu PPS- / ERP-Abläufe
7.2 KANBAN-Spielregeln
7.3 Wichtige allgemeine Hinweise für eine erfolgreiche KANBAN-Organisation
7.4 Buchungsvorgänge bei KANBAN
7.5 Langfristplanung / Festlegung von Planmengen auf Teileebene als Vorschau ist wichtig
7.6 Bestimmung von KANBAN-Mengen
7.7 Berechnung der Lieferzeit / Wiederbeschaffungszeit für KANBAN-Teile
7.8 Bestimmung Anzahl Behältnisse / KANBAN-Karten
7.9 Behälter und Kisten im KANBAN-System
7.10 Darstellung von KANBAN-Karten
7.11 KANBAN mit RFID-Transponder-System
7.12 KANBAN-Stammdatenblatt
7.13 Pflege der KANBAN-Einstellungen
7.14 Führen von Steuerungs- / Auslastungsübersichten bei KANBAN-Organisation als Basis für eine effektive Feinsteuerung nach dem PULL-PRINZIP
7.15 Beispielhafte Beschreibungen der Werkzeuge / Hilfsmittel / Maßnahmeschritte / KANBAN-Regelkreisläufe zur Einführung und Betrieb des Systems
7.15.1 Realisierungsschritte für eine erfolgreiche KANBAN-Projektumsetzung
7.15.2 Bestimmung der an den Fertigungslinien zu lagernden KANBAN-Teile und -Mengen
7.15.3 Ermittlung des Flächenbedarfes
7.15.4 Darstellung der Arbeitsplätze nach Realisierung des Projektes
7.15.5 Darstellung der KANBAN-Abläufe Vormontage – Teilefertigung, Projekt Schaltschrankbau
7.16 Test PPS- / ERP-Systemeinstellungen
8 IT-gestütztes KANBAN
8.1 Vorteile eines IT-gestützten KANBAN-Systems
8.2 Supply-Chain- / Selbst auffüllendes Lagersystem
8.3 Marktspiegel ERP / PPS Business Software / Systeme
9 Chargenverwaltung im KANBAN-System
10 Auswirkungen der KANBAN-Aktivitäten auf das Unternehmen / die Kunden
11 Von der individuellen Leistungsmessung zur ganzheitlichen Leistungsmessung bei KANBAN
11.1 Was ist Leistung?
11.2 Rüstkosten – Ein Problem für KANBAN?
11.3 Überholte, falsch angewandte Leistungsmessung bei immer kleiner werdenden Losgrößen, führt zu Verschwendung an Zeit und Kapital
11.4 Leistungsmessung bei KANBAN
11.5 Installation eines ganzheitlichen Leistungs- und Führungsinstrumentes auf Basis verkaufter Stunden zu Anwesenheitszeiten aufwandsneutral
12 Kennzahlen / Prozesskostenrechnung als Basis für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess
12.1 Wie können Prozesskosten ermittelt werden?
12.2 Führen nach Kennzahlen
13 Entwicklung wichtiger Kennzahlen seit KANBAN-Einführung
Anlage I
Anlage II
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis / Sachregister
Zum Autor
Circa l’autore
Rainer Weber, REFA-Ing., EUR-Ing., Unternehmensberater in 75181 Pforzheim-Hohenwart, ist bekannt als Referent und Coach bei namhaften Weiterbildungsinstitutionen und Industrieunternehmen im gesamten deutschsprachigen Raum. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen: Produktions- und Logistikmanagement, Prozessoptimierung, Industrial Engineering – Lean Konzepte.