Drachen, die menscheln, Menschen, die Drachen sind, intelligente Insekten, furiose Finken und unglückliche Undinen sind die Protagonisten der oft schrägen Schleheckschen Märchengeschichten. Die Autorin »weiß, was sie mit Worten erreichen kann, und setzt ihre Ideen routiniert um« (scifinet.org-Rezension).
Motive aus einer ganzen Palette klassischer und weniger bekannter Märchen werden in »Wenn Drachen Sachen machen« von Regina Schleheck angespielt. Der Band versammelt aber auch vollkommen originäre Erzählungen, die oft bittere Realität auf berührende Weise märchenhaft verpacken, etwa die eines »Sternenkinds« im Dritten Reich, einer minderjährigen Zwangsprostituierten oder den Nöten alleinerziehender Väter. Wirklich glücklich können solche Geschichten nicht ausgehen, aber die Autorin findet immer wieder überraschende Twists, die haarscharf an der Katastrophe vorbeischrammen und zu einem (schwarz)humorigen oder mindestens tröstlichen Ende führen. Die Texte stammen aus den letzten anderthalb Jahrzehnten, nicht wenige wurden ausgezeichnet, so das Märchen vom unglücklich verliebten Mond, in einem Band zum Grimm-Jahr erschienen, der den Deutschen Phantastik Preis errang.
Circa l’autore
Regina Schleheck, gebürtig in Wuppertal, in Köln aufgewachsen, lebt heute als hauptberufliche Oberstudienrätin, freiberufliche Autorin, Herausgeberin und Referentin sowie fünffache Mutter in Leverkusen. Seit 2002 veröffentlicht sie Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Hörspiele und mehr, wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Glauser Preis in der Sparte Kurzkrimi, für den sie 2021 erneut nominiert war. Sie erhielt den Deutschen Phantastik Preis für das Sci Fi-Hörspiel »Mark Brandis – Bordbuch Delta VII« und als Mit-Autorin der Märchenbände »Wenn das die Grimms wüssten« sowie »Drachenstarker Feenzauber«, ihre Texte waren regelmäßig unter den Erstplatzierten der Corona-Magazine-Kurzgeschichtenwettbewerbe, und im Februar 2022 lieferte sie die PAN-Geschichte des Monats.