Richard Fabers materialreiche Untersuchung zeigt, dass der
Kampfbegriff Abendland eine lange Vorgeschichte hat und
politisch hoch belastet ist: nicht nur antikommunistisch und
antisozialistisch, sondern auch antidemokratisch und
antiliberal, autoritär bis faschistisch, elitär bis hierarchisch
und klerikal bis neopagan – vor allem aber imperialistisch.
Als Faschismus-, Imperialismus- und Rassismuskritik ist
dieses Buch im Blick auf die vielbeschworene europäische
Identität von unmittelbar politischem Interesse, stellt aber
auch einen wichtigen Beitrag zur Rezeptions-, Kultur- und
Ideologiegeschichte dar.
Circa l’autore
Richard Faber, geboren 1943, wurde mit ‘Zur Kritik der Politischen Theologie’ in Philosophie promoviert und habilitierte sich in Soziologie über den ‘Mythos des Abendlandes’. Er publizierte mehrere Bücher und gab zahlreiche Sammelbände heraus, u. a. ‘›Wir sind Eines‹. Über politisch-religiöse Ganzheitsvorstellungen europäischer Faschismen’, 2005; ‘Politische Dämonologie. Über modernen Marcionismus’, 2007; ‘Deutschbewusstes Judentum und jüdischbewusstes Deutschtum. Der Historische und Politische Theologe Hans-Joachim Schoeps’, 2011; ‘Konservatismus in Geschichte und Gegenwart, ‘ 1991; ‘Politische Religion – religiöse Politik’, 1997; ‘Abendländische Eschatologie. Ad Jacob Taubes’, 2001; ‘Imperalismus in Geschichte und Gegenwart’, 2005 (alle im Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg).