Kein Zweifel: Unser Staat befindet sich in einer Krise. Demokratie, Rechtsstaat und Sozialstaat sind in höchster Gefahr. Allerdings hat keine Partei eine Strategie zur Lösung der akuten Probleme parat. Ursache ist die ständig wachsende Kluft zwischen der politischen Klasse und dem Volk. Es fragt sich also: Wie ist das Verhältnis der Parteipolitik zum Staat? Geht es nur um Interessenvertretung oder auch um das Gemeinwohl?
Um auch zukünftig selbst bestimmen zu können, unter welchen politischen Bedingungen wir leben möchten, ist ein Zurückdrängen der Parteienherrschaft oberstes Gebot. Das Volk muss wieder in die Lage versetzt werden, seine verbriefte Souveränität direkt auszuüben.
In sieben Essays analysiert Rüdiger Voigt die Stationen der Krise unseres Gemeinwesens. Dabei bestätigt sich, dass wir auf den Staat nicht verzichten können, auch wenn uns seine Erscheinungsformen manchmal unheimlich geworden sind. So merkwürdig das klingt: Die Krise des Staates kann auch etwas Positives bewirken. Sie kann nämlich den dringend notwendigen Umdenkungsprozess einleiten.
Circa l’autore
Rüdiger Voigt, geb. 1941, ist Politik- und Rechtswissenschaftler. Bis 2006/07 hatte er einen Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft an der Universität der Bundeswehr München inne und war Direktor des Instituts für Staatswissenschaften. Zuvor war er fast zehn Jahre lang Professor für Politikwissenschaft an der Universität Siegen und Vorsitzender des Forschungsschwerpunktes Historische Mobilität und Normenwandel.
Im Zentrum seiner Forschungsinteressen stehen Staat und Recht, Verwaltung und Finanzen, politische Kultur und Medien, Weltordnung und Geopolitik. Zurzeit beschäftigt er sich insbesondere mit Fragen der Staatstheorie (Machiavelli, C. Schmitt, Agamben), der Kriegsforschung und der Visualisierung von Politik.