Systematische Angriffe auf die Geschlechtergerechtigkeit verschärfen sich weltweit und sind in einigen EU-Staaten bereits Teil des Regierungshandelns. Als Infragestellung basaler Menschenrechte und zumeist rechtspopulistisch bzw. fundamentalistisch motiviert gefährden sie die Demokratie. Aus internationaler und interdisziplinärer Perspektive analysieren die Beiträger*innen des Bandes Anti-Genderismus als strategisches Mittel der Emotionalisierung, Mobilisierung und Vernetzung innerhalb des rechten Spektrums und einer im Entstehen begriffenen religiösen Rechten. Mit besonderem Fokus auf die Situation einiger ostmitteleuropäischer Staaten und unter Einbezug von Erfahrungen aus dem LGBTIQ*-Aktivismus erörtern sie, wie dieser Entwicklung konstruktiv-widerständig zu begegnen ist.
Circa l’autore
Sonja A. Strube (PD Dr.), geb. 1968, ist Privatdozentin für Praktische und Biblische Theologie und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft« an der Universität Osnabrück. Sie forscht und publiziert schwerpunktmäßig zum Themenbereich Rechtspopulismus, christlicher Fundamentalismus und Anti-Genderismus.
Rita Perintfalvi (MMag. Dr.) ist Post-Doc-Universitätsassistentin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie ist im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Genderforschung und im interdisziplinären Forschungsprojekt »(Re)learning to be human: Anti-Gender-Attacken im Horizont des religösen Fundamentalismus und Rechtspopulismus in Europa von heute« tätig.
Raphaela Hemet (B.A. M.A.), geb. 1992, ist Religionswissenschaftlerin und lebt in Graz. Sie promoviert über die Sagengestalt Perchta und deren Rezeption unter religionswissenschaftlicher Perspektive. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Religion und Gender, Religion und Medien sowie Folklore.
Miriam Metze (M.A.), geb. 1987, ist Doktorandin im Fach Philosophie an der Universität Wien und studierte Philosophie, Skandinavistik und Judaistik. Sie arbeitet zu einer Relektüre der aristotelischen Metaphysik bei Martin Heidegger. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sprachphilosophie, Phänomenologie, politische Philosophie und Religionsphilosophie.
Cicek Sahbaz (M.A.), geb. 1986, ist Doktorandin im Fach Advanced Theological Studies an der Universität Wien und forscht zu den zeitphilosophischen Aspekten des politischen Widerstands. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der politischen Philosophie und Zeitphilosophie sowie besonders in den Werken von Jacques Derrida.