In der Nachwendezeit wird Frau Brack, die bundesdeutsche Unternehmerin, die den halben Muldentalkreis aufkaufen wollte und dann pleiteging, mit Morphin ermordet. Motive für den Mord haben viele Einwohner von Wurzen: Arbeitslose, in den Ruin Getriebene, Natur- und Umweltschützer. Die Ermittlungsgruppe um Kriminalhauptmeister Torsten Gräfe findet auch schnell Unregelmäßigkeiten im Giftbuch eines Pflegeheimes. Aber die Verantwortliche hat mehrere Liebhaber mit einem scheinbar wasserfesten Alibi. Als dann noch eine Gymnasiastin aus der linken Hausbesetzerszene erschlagen wurde und die Polizei Drohanrufe bekommt, wird es Ernst. Übrigens mischt der inzwischen pensionierte, vorher noch zum Major aufgestiegene Merks heimlich mit.
Circa l’autore
Steffen Mohr wurde am 24. Juli 1942 in Leipzig geboren, wo er auch aufgewachsen und bis heute geblieben ist. Nach dem Abitur studierte er sowohl (katholische) Theologie als auch Theaterwissenschaften, welche er 1966 mit einem Diplom abschloss. Nach seiner Ausbildung am Leipziger Literaturinstitut kam 1975 ein zweites Diplom hinzu. Davor hatte Mohr unter anderem als Hilfsarbeiter und Hilfsschauspieler, als elektrischer Prüfer und als Redakteur beim „Sächsischen Tageblatt“ sowie als Regieassistent beim Jugendtheater und als Dramaturg beim DDR-Fernsehen (Krimi-Genre), aber auch als Briefträger und Leiter wilder Theatergruppen gearbeitet. Seine erste Kriminalstory hatte Mohr 1966 unter dem Pseudonym „Harald Eger“ in der bekannten „Blaulicht“-Reihe veröffentlicht – „weil mir sonst als Student das Honorar vom Stipendium abgezogen worden wäre“. Weitere Bücher folgten und schließlich 1989 gemeinsam mit dem West-Berliner Autor -ky (Hinter diesem Kürzel verbirgt sich der erfolgreiche Kriminalschriftsteller und Soziologieprofessor Dr. Horst Bosetzky, Jahrgang 1938) der erste und zugleich letzte deutsch-deutsche Krimi „Schau nicht hin, schau nicht her“ – erschienen zwei Monate vor dem Mauerfall. Eine literarische Spezialität des Leipziger Künstlers, der auch als Dozent für kreatives Schreiben tätig ist und der Freien Literaturgesellschaft Leipzig e.V. vorsteht, sind seine Rätselkrimis, die bundesweit in Zeitungen mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 1 Million Exemplaren veröffentlicht werden. Darin lässt Mohr nicht nur den Leipziger Kommissar Gustav Merks ermitteln, sondern vor allem seine kriminalistisch veranlagten Leserinnen und Leser.