Die philosophischen Konflikte des 19. Jahrhunderts rumoren immer noch im Hintergrund der modernen Gesellschaften. Die großen geschichtsphilosophischen Entwürfe von Kant, Hegel und Nietzsche bilden den Steinbruch, aus dem wir uns bedienen, um den Sinn unserer Zeit zu deuten. Die vorliegenden Essays von Thomas Kühn sind als Exkursionen in die Gründe und Abgründe dieses Steinbruchs zu lesen. Dieser Abstieg endet mit einer gewissen Ratlosigkeit. Ein Sinn der Geschichte scheint in ungreifbare Ferne gerückt.
Circa l’autore
Thomas Kühn verbrachte seine frühe Kindheit in der DDR.
Intensive Beschäftigung mit Literatur und Philosophie seit dem vierzehnten Lebensjahr.
Er arbeitete zwanzig Jahre als Nachtwächter in einer Einrichtung für geistig Behinderte.
In dieser Zeit studierte er Philosophie und Germanistik.
‘Das Kupferhaus’ ist sein Erstling. Es folgte die Novelle ‘Ohne Schuld’. Nach den ‘Zerreißproben’, einem philosophischen Tagebuch, und ‘Die Selbstverständlichkeit der Welt’ – einer Auseinandersetzung mit dem ‘Neuen Realismus’ – legte der Autor mit ‘Handeln und Sein’ seinen bislang umfassendsten Versuch einer philosophischen Selbstbesinnung und Selbstbestimmung vor. Die Essaysammlung ‘Denken und Sein’ stellt eine Fortsetzung dieses Versuches dar. Die Ergebnisse seiner Beschäftigung mit Kant und Nietzsche legt er in dem Band ‘Geschichte und Sinn. Von Kant zu Nietzsche’ vor.