Im Frühjahr 1926 reiste Vita Sackville-West auf einem langen Umweg – über Ägypten, Indien und den Irak, wo sie in Bagdad einige Tage im Haus der von ihr verehrten Orientreisenden und Arabistin Gertrude Bell verbrachte – nach Persien, um ihren Mann zu besuchen, der als Sekretär der englischen Gesadtschaft in Teheran tätig war. Sie liebt das Abenteuer. Selbst als ihr Autokonvoi auf dem Weg nach Teheran in Kurdistan von berittenen Banditen verfolgt wurde, ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. In Teheran genoss sie den Luxus und fand Gefallen an ‘Rebhühnern, Melonen, Granatapfelmarmelade und Schiras-Wein’. Dabei hielt sie mit Kritik am Pomp des Diplomatenlebens nicht zurück und ließ sich von den Schätzen des persischen Hofes und der Krönung von Schah Reza Khan Pahlewi nicht blenden: ‘Amateurtheater’.
Circa l’autore
Vita Sackville-West wurde 1882 auf Schloß Knole in Kent geboren. 1913 heiratet sie den Schriftsteller und Diplomaten Sir Harold Nicolson. Nach zahlreichen gemeinsamen Reisen ins Ausland lebten sie später auf Sissinghurst Castle in Kent, wo sie am 2. Juni 1962 starb. Vita Sackville-West war Mitglied des berühmten Bloomsbury-Kreises, dem auch ihre Freundin Virginia Woolf angehörte. Die Autorin zahlreicher Romane war eine der schillerndsten Figuren der englischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.
Irmela Erckenbrecht, geboren 1958 in Kassel. Studium der Anglistik in Göttingen und Bristol. Seit 1984 als literarische Übersetzerin und seit 1994 auch als freiberufliche Buchautorin selbstständig. 1995 bekam sie den Förderpreis für Literatur des Landes Niedersachsen; Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), Verband deutsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ) und bei den Bücher Frauen.
Susanne Gretter studierte Anglistik, Romanistik und Politische
Wissenschaft in Tübingen und Berlin. Sie lebt und arbeitet als Verlagslektorin in Berlin. Sie ist Herausgeberin der Reihe ‘Die kühne Reisende’.