Das Gesetz verlangt, dass nach dem Tod des Königs sein Sohn den Thron besteigt. Doch Matz ist erst zehn. Wie soll ein König, der weder schreiben kann noch das Einmaleins beherrscht, Befehle erteilen? Nicht mal die Türen im Königsschloss kann Matz selbst öffnen, die Klinken sind viel zu weit oben. Nun soll er lernen, den Bedürfnissen seiner Untertanen gerecht zu werden. Noch dazu denken die Könige der anderen Länder, das große Reich des kleinen König Matz sei leichte Beute. Matz verbringt seine Zeit alleine im Palast, ohne andere Kinder, und wird mit den Problemen der Welt konfrontiert, die allesamt den Erwachsenen zu verdanken sind: Ungerechtigkeiten, Hass, sogar Krieg. Von seinen Ministern getäuscht und im Stich gelassen, beschließt Matz, wenigstens die Kinder glücklich zu machen – und gründet ein Kinderparlament.
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Janusz Korczak, geboren 1878 als Henryk Goldszmit in Warschau, war ein polnischer Kinderarzt und Schriftsteller und gilt als einer der berühmtesten Pädagogen des 19. und 20. Jahrhunderts. Schon während seines Medizinstudiums sammelte er erste pädagogische Erfahrungen bei der Betreuung von Kindern in Armenvierteln, arbeitete später in einem Kinderkrankenhaus, gründete ein Waisenhaus, in dem er seine Theorien in die Praxis umsetzte, und eine Zeitung, die ausschließlich von Kindern verfasst wurde. Im Ersten Weltkrieg musste er als Feldarzt an die Front, nach seiner Rückkehr leitete er ein jüdisches Waisenhaus, das während des Zweiten Weltkriegs in das Warschauer Ghetto umgesiedelt wurde. Korczak wurde 1942 gemeinsam mit seinen Schützlingen in Treblinka ermordet. Er verfasste über zwanzig Bücher. Seine Belletristik war zu seinen Lebzeiten so bekannt wie Peter Pan, in seinen Sachbüchern verbreitete er leidenschaftliche Plädoyers zum Schutz von Kindern, die er zeit seines Lebens ermunterte, für ihre Rechte einzustehen. König Matz der Erste erschien erstmals 1923.