Wer kennt sie nicht aus seiner Schulzeit, die sprechenden Tiere der Fabeln La Fontaines? Anders als die antiken Fabeln, sind die Texte des Franzosen prägnant, amüsant und leicht lesbar. La Fontaine verzichtet auf den belehrenden Duktus der antiken Vorbilder. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch Witz und Ironie führt er die Leser zum richtigen moralischen Urteil. Das macht Fabeln wie »Der Rabe und der Fuchs«, »Die Grille und die Ameise« oder »Stadtratte und Landratte« auch noch am diesjährigen 400. Geburtstag des Autors zum unterhaltsamen und zeitlosen Lesegenuss für Groß und Klein.
About the author
Jean de La Fontaine (1621-1695) gilt als „roi des vers“ (König der Verse). Seine Fabeln haben ihn nicht nur in Frankreich, sondern weltweit unsterblich gemacht. Die alten Meister zum Vorbild nehmend, ließ er sich vor allem von den Texten Äsops und Phädrus‘ inspirieren und schuf seine ersten sechs Fabelbände 1668. Die weiteren sechs folgten in den Jahren 1678 und 1693. Während die ersten Bände der klassischen Fabeltradition verhaftet sind und sich durch eine pointierte Handlung mit einer moralischen Aussage auszeichnen, tritt bei den späteren Bänden die Zeitkritik stärker in den Vordergrund. 1683 wurde La Fontaine zum Mitglied der „Academie Francaises“. Paul Valéry nannte ihn den „fabuliste par excellence“.