John Lasseter zählt zu den Protagonisten einer der weitreichendsten Erneuerungen der Filmwelt in den letzten Jahrzehnten: Mit ‘Toy Story’ schuf der ›chief creative officer‹ der Walt Disney Corporation – zusammen mit einem großen Team – den ersten komplett in 3-D-animierten Spielfilm. Technisch gesehen zeigte ‘Toy Story’ als erster komplett in 3-D-animierter Spielfilm ein ganzes Universum vollkommen ohne physikalische Verbindung zur Welt der konkreten Dinge. Unternehmerisch schrieb Pixar bislang an einer Erfolgsstory, die in der Filmgeschichte ihresgleichen sucht. Vor allem aber ebneten die Filme des Regisseurs, Autors und ›executive producers‹ John Lasseter den Weg für ein ganz eigenes Kinoformat: ‘Toy Story’, ‘Das große Krabbeln’, ‘Cars’, ‘Die Monster AG’, ‘Die Unglaublichen’ oder ‘Oben’ sind Kinderfilme auch für Erwachsene oder Erwachsenenfilme aus dem Reich der Kindheit. Als rein digitale Produkte müsste diesen Produktionen eigentlich die physisch-körperliche Spur einer ‘Handschrift’ von Natur aus fehlen, doch lassen die Filme John Lasseters eine Leidenschaft für mehrdimensionale Figuren erkennen und ein Bewusstsein für die Filmgeschichte, wie es zuvor nur selten in Animationsfilmen zu sehen gewesen ist. Höchste Zeit genauer hinzusehen.
Table of Content
– Vorwort
– Peter Krämer: Disney, George Lucas und Pixar. Animation und die
US-amerikanische Filmindustrie seit den 1970er Jahren
– David Steinitz: ‘Überraschen Sie mich!’ Die Pixar-Studios im Spiegel
der Filmkritik
– Jens Schröter: Narration und Bildlichkeit in Monsters, Inc.
– Malte Hagener: Das Leben der Dinge. Pixar und die digitalen Transformationen des Films
– Johannes Wende: Spielzeug und Vergänglichkeit – letzte Dinge in den Filmen
der Toy-Story-Reihe
– Christian Stewen: ‘What kind of toy are you?’ Zu Identitäten von Spielfiguren
und digitalen Bildern in John Lasseters Toy-Story-Filmen
– Tobias Scheffzick: Toy Story – Die Reise des Helden zur Freundschaft
-Biografie
– Filmografie
– Autoren
About the author
Johannes Wende, geb. 1978, studierte Kommunikationswissenschaft und Filmregie in München. Seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Medienwissenschaft der HFF München. 2012 hat Wende seine Dissertation über das Thema ‘Über den Tod im Spielfilm’ abgeschlossen.