Ein wirklich treffendes Bild lässt sich von einem Standort erst zeichnen, wenn die Realität verengende Tunnelblicke vermieden werden. D.h. in die vielseitige Palette von Eigenschaften müssen möglichst alle auf den Standort einwirkenden Faktoren eingebunden werden. Und das Bild muss aus den verschiedenen Blickrichtungen seines Betrachters, also kommunalen Verwaltungsstellen, vor Ort wirtschaftenden Unternehmen, ansiedlungs- und investitionsinteressierten Unternehmen oder Personen und Existenzgründern, zusammengesetzt werden. Standakteure müssen auf eine Vielzahl von Fragen angemessene Antworten finden, u.a.: Welche Chancen werden gesehen, um den Standort besser zu positionieren ? Welche Einzelrisiken können den Standort negativ beeinflussen ? Welche Zielgruppen bedient das Standortmarketing ? Welche Informationsbeschaffung/-quellen mit breiter, aussagefähiger Basis gibt es ? Wer sind die direkten Standortkonkurrenten ? Wie sind die strukturellen, politischen Rahmenbedingungen für die Standortentwicklung ? Wie sieht am Standort das soziale Umfeld aus? Über welche zentralen Leistungsprozesse werden Ergebnisse der Standortentwicklung erzielt ? Ein Leitbild soll hierbei dazu beitragen, sich und anderen die eigene Identität des Standortes deutlicher zu machen und damit eine bestimmte Leistungskultur zu fördern. Klar und verständlich in der Sprache, dazu kurz und übersichtlich verfasst sollen die Leitlinien des Standortes als Fahrplan für konkretes Handeln genutzt werden. Auch wenn das Leitbild nicht der richtige Platz für große Visionen ist, müssen von ihm trotzdem konkrete Botschaften vermittelt werden. Im Detail geht es vor allem um die Frage, welche Standortprozesse notwendig sind, um das Leitbild zu erfüllen. In diesem Rahmen ist die Wirtschaftsförderung selbst ein wichtiges Verbindungsglied in den Geschäftsprozessen und -abläufen und eng mit dem Blutkreislauf des Standortes verbunden. Man hat es mit einem Geflecht aus dynamischen, sich gegenseitig beeinflussenden Wirkungsbeziehungen zu tun. Jedoch wäre diese komplexe Struktur kein Entlastungsgrund für plan- und zielloses Handeln. Der Standort wäre also gut beraten, sich ein umfassendes Rahmengerüst zu schaffen, innerhalb dessen zukünftige Entwicklungen auf einer einheitlichen Kommunikationsplattform mit einer durchgängig bruchfreien Systematik diskutiert, abstimmfähig gemacht und dann auch entschieden werden könnten. Eine Möglichkeit hierzu bietet die ebenso umfassende wie transparente Vorgehensweise mit
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Diplomkaufmann Jörg Becker, Managementerfahrungen u.a.: IKT-Wirtschaft, Internationale Consultingfirmen, Wissensintensive Unternehmen, Softwaremarketing. Managementinformation, Projektmanagement, Führungsseminare. Sp G: Personalbilanz, Wissensmanagement, Startup-Betriebswirtschaft, Erfolgsplanung, Standortbilanz, Wirtschaftsförderung, Clustermanagement, Regionalmarketing. Verfasser: Reihe Standortbilanz-Lesebogen sowie Personalbilanz-Lesebogen.