angehörige und freiberufliche Forscher, und nicht zuletzt die Gutachter der DFG. Dies war und ist eine bunte Gruppe von Alten und Jungen, von Männern und Frauen, von arrivierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und solchen ganz am Beginn ihrer Karriere, von Vertretern unterschiedlicher Fächer wie theoretischer und methodischer Neigungen. Nicht zuletzt verkörpern die Beteiligten am SPP ein breites Spektrum an politischen Ori- tierungen und an individuellen Motiven zur Erforschung des Verhältnisses von Bevöl- rungswissenschaft und Politik, sei es in der Geschichte, im „Dritten Reich“ oder in der Gegenwart. Diese hätte, so mochte man am Beginn befürchten, eine explosive Mischung werden können, oder auch Anlass geben können zur Verdrängung aller Unterschiede und zu blei- ner Langeweile vorgetäuschter Harmonie. Rainer Mackensen ist es zu danken, dass weder das eine noch das andere eintrat und das Schwerpunktprogramm zu einem höchst produk- ven Prozess der gemeinsamen Arbeit, der Kommunikation und des Austauschs wurde. Er schuf eine Atmosphäre der Offenheit und des gegenseitigen Respekts, in der das Argument zählte und zählt, unabhängig vom Status und der Sichtweise des oder der Argumentier- den. Darüber hinaus war und ist Rainer Mackensen – wenn er denn gefragt wird – bereit, auch sich selbst zu historisieren: Die Reflexionen über sein eigenes wissenschaftliches Leben und Tun gehörten zu den Höhepunkten der Schwerpunkttagungen, sei es in öffent- chen Plenardiskussionen, sei es im kleineren Kreis beim abendlichen Wein.
Table of Content
Bevölkerung< — Perspektiven aus Sozial- und Naturwissenschaft —.- Verflechtungen Zwischen Bevökerungswissenschaften und -Politik.- Medicinalpolicey im 20. Jahrhundert — Zur Rezeption Franz Anton Mays durch den „Sozialhygieniker“ Alfons Fischer.- „Ehegesundheit“ als bevölkerungspolitisches Problem. Internationale Dimensionen von Diskussion und Gesetzgebung in der Weimarer Republik.- Arbeits- und Erwerbsfähigkeit und das Recht auf Leben. Der >Wert des Menschen< in der Psychiatrie nach dem Ersten Weltkrieg.- Die Vorstellung vom „besseren Menschen“. Populäre eugenische Schriften in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Deutschland um 1930.- Gesundheitserziehung in der Schule vom Kaiserreich bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.- Bevökerungswissenschaften und -Forschung 1933–1945.- Agrarsoziologie und Agrarpolitik im Dritten Reich.- „Rasse“ und Vererbung: Otmar von Verschuer (1896–1969) und der „wissenschaftliche Rassismus“.- Gerhard Mackenroth: „Deutsches Wirtschaftsleben“ — Die Darstellung einer „Begründungskette“ zwischen Rasse und Wirtschaft.- Jugend und „junge Generationen“ um 1930: Gerhard Mackenroths generationelle Ortsbestimmung als 30-Jähriger.- Wissenschaftsmilieus und Ethnopolitik im Rumänien der 1930/40-er Jahre.- Herausforderungen in den Bevölkerungswissenschaften Nach 1945.- „Bevölkerungsbilanzen“ und „Vertreibungsverluste“. Zur Wissenschaftsgeschichte der deutschen Opferangaben aus Flucht und Vertreibung.- „Bevölkerungsgeschichte“ in der „Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft“ (1952 bis ca. 1970).- Realsoziologische Expertise der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster in Dortmund — Elisabeth Pfeil und die Studie zum Bergarbeiterwohnungsbau.- Gab es eine demographische Theorie in der DDR?.- Der individuelle und kollektive Nutzen von Kindern.- Paul Mombert und die >Vordenker der Vernichtung Bevölkerung Social Engineering im Nationalsozialismus.- Statistik und Genozid in Ruanda: Wechselbeziehungen.
About the author
Professor Dr. Josef Ehmer ist ordentlicher Universitätsprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien.
Dr. Ursula Ferdinand ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der TU Berlin.
Professor Dr. Jürgen Reulecke lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Gießen.