Ein Fußballteam gewinnt bei einem Event-Wettbewerb in Deutschland eine Gastspielreise durch Mexiko. Betreut von einem Reiseleiter mit Landeserfahrung und zwei spanischen Assistenten, folgt die heterogen zusammengesetzte Gruppe unwissentlich genau der Route, die einst die Konquistadoren unter Cortés auf ihrer Flucht aus Tenochtitlán einschlugen. Der Zusammenhalt der deutschen Gruppe beginnt bald zu bröckeln, nachdem die Organisation nicht reibungslos funktioniert, Freundschaftsspiele in aggressiven Debakeln enden und die gängigen Reiseerwartungen nicht erfüllt werden. Die beiden spanischen Roadmanager scheinen in einen Konflikt mit mysteriösen Gegnern verwickelt zu sein, dessen Wurzeln offenbar in eine weit entfernte Zeit zurückreichen. Zudem beginnt der desillusionierte Reiseleiter Zukunftspläne zu entwickeln, die nicht unbedingt von Loyalität seinen ‘Schutzbefohlenen’ gegenüber zeugen.
Die Gruppe, die in der Mehrheit dem Land, seiner Kultur und den sozialen Spannungen, mit denen sie konfrontiert wird, desinteressiert bis ablehnend gegenübersteht, begegnet auf ihrer verlustreichen Tournee einigen pittoresken bis dubiosen Figuren, vom alkoholsüchtigen britischen Konsul über Schläger in den berüchtigten Cantinas, demonstrierende Zapatisten und streikende Automobilarbeiter bis hin zum abgehalfterten nordamerikanischen Rock-Musiker und einem Magnaten, der den Mexikanern verkaufen will, was sie selbst erfunden haben. Zum Finale mit höchst unterschiedlichen Konsequenten für die einzelnen Protagonisten kommt es am Endziel der Reise, in der karibischen Hafenstadt Veracruz…
Mexiko mit seinen politischen Verwerfungen nach einer gescheiterten Revolution, der allgegenwärtigen Korruption und der kulturellen Fremdbestimmung durch die Macht jenseits des Rio Grande bildet nicht allein die exotische Kulisse, sondern steht im Fokus des Geschehens, beherrscht das Denken und Planen der Hauptpersonen und zieht einige von ihnen in einen verhängnisvollen Bann.
About the author
In Nürnberg geboren und aufgewachsen, arbeitete der Autor nach seinem Studium als Redakteur beim Stadtmagazin ‘Plärrer’ und anschließend als Ressortleiter bei der Berliner Tageszeitung ‘Die Neue’. Nach längeren Aufenthalten in Lateinamerika veröffentlichte er Reportagen u. a. in der ‘Frankfurter Rundschau’, der ‘Taz’, der ‘Stuttgarter Zeitung’ und im AI-Jahresbericht. Danach war er als Sozialpädagoge 18 Jahre lang für die berufliche Eingliederung von Hör- und Sprachgeschädigten tätig und schrieb in dieser Zeit für Fachmedien. Zu Anthologien verschiedener Verlage, u. a. Luchterhand, Foerster, EVA und Ars Vivendi, steuerte er Erzählungen und Essays bei. Derzeit analysiert der Autor kritisch und satirisch aktuelle Politik sowie internationale Literatur auf seiner Website walter-view.de.