Man hat es nicht leicht mit ihm. Max ist eigenwillig, ein Mensch mit allerhand Schrullen. Ein Wühler, der jäh alles hinschmeißen kann, ein Querkopf, der sich nicht gern in eine Sache hineinreden lässt. Geboren 1907 in der Familie eines ehemaligen Bergarbeiters, der das Wohnzimmer seines Hauses zum Schankraum macht, ist er nach eigenen Worten zu ungeschickt, um anderswo als im ‘Schacht’ zu schuften. So rackert er jahrzehntelang untertage. Er überlebt einen Unfall, bei dem er zwischen zwei Kohlenzüge gerät, und beide Weltkriege – beim zweiten bewahrt ihn das ‘schwarze Gold’ vor der Front.
Der Hunger ist lange Zeit sein Begleiter. Was Wunder, wenn ihn der Gedanke ans Essen fasziniert. Viel muss es sein, zehn Klöße zum Mittag und zwanzig Pfund Brot die Woche, um die bei der Arbeit verbrauchten Kalorien auszugleichen. Doch Max, der seiner Frau das Rechnen überlässt, gern Bücher über ferne Länder liest, ohne großen Erfolg Englisch oder Russisch zu lernen versucht, ist viel mehr als ein starker Esser…
Mit viel Humor und einem Gespür für das Besondere hat Klaus Möckel die Geschichte seines Vaters aufgeschrieben, eines Arbeiters, wie man ihn in der heutigen Literatur kaum noch findet.
About the author
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.