Wird die Verbindung von Materie und Form, Begrifflichkeit und Sinnlichkeit, von Sinnlichem und Unsinnlichem zum Problem, so geistert in der Geschichte der Philosophie seit der Antike der Begriff des Schemas herum und ist auch heutzutage etwa in Theorien der Verkörperung zentral. Während Kant das Schema als Bedingung der Bedeutungsentstehung versteht und in kritischer Absicht von Bildern, Zeichen und Symbolen abgrenzt, ordnen Maimon, Hamann, Herder, Hegel und später Plessner dem Schematismus sinnliche und sprachliche Prozesse einer Morphogenese zu. Diese Revisionen geben Anlass zu einer neuen Theorie des Schematismus, in welcher der Versinnlichung der Status einer transzendentalen Bedingung der Verkörperung zukommt. So verstanden hat Versinnlichung als systematischer Kern der aktuellen Sprach- und Erkenntnistheorie zu gelten.
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Lidia Gasperoni, Philosophin, Berlin.