In der literarischen Diskussion nach ihrem Tod erscheinen Nero und Domitian als größenwahnsinnige Tyrannen, in der Panegyrik zu ihren Lebzeiten werden sie überschwänglich gepriesen. Angesichts dieser Diskrepanz hat man in den Übersteigerungen des Herrscherlobs versteckte Kritik am Kaiser vermutet. Der Band betrachtet das disparate Bild mit einem neuen, kommunikationstheoretischen Ansatz als Resultat von Prozessen der Kodierung und Umkodierung von Herrscherrepräsentation. Während das Motiv der Transgression in der Panegyrik für Nero und Domitian eine zentrale Rolle spielt, wird in der Selbstdarstellung ihrer Nachfolger darauf verzichtet. Mit dem Wechsel der Macht geht also ein Wechsel der Codes einher, mittels derer diese Macht beschrieben wird. So erfahren Aspekte, die in der panegyrischen Kodierung der Repräsentation als positiv konnotierte Grenzerweiterung gedeutet wurden, gemäß den Codes der jeweils neuen Dynastie eine Umkodierung als negativ konnotierte Grenzverletzung. Die Arbeit analysiert die sprachlichen Mechanismen, die diesen Prozessen zugrunde liegen. Damit eröffnet sie neue Perspektiven auf die literarische Repräsentation der beiden mali principes und auf Modi politischer Kommunikation im frühen Prinzipat.
Lisa Cordes
Kaiser und Tyrann [PDF ebook]
Die Kodierung und Umkodierung der Herrscherreprasentation Neros und Domitians
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Die Kodierung und Umkodierung der Herrscherreprasentation Neros und Domitians
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Language German ● Format PDF ● Pages 374 ● ISBN 9783110545524 ● Publisher De Gruyter ● Published 2017 ● Downloadable 3 times ● Currency EUR ● ID 6645789 ● Copy protection Adobe DRM
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