Erstmals erscheint das letzte große Erzählwerk von Lou Andreas-Salomé (1861–1937) im vollständigen deutschen Original. Die Trilogie, die als Fortsetzung einer früheren Erzählung 1933 fertiggestellt wurde, liefert einen spannungsreichen Blick auf einen familiären Mikrokosmos zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen im Kreis ihrer vier Brüder, konfrontiert mit ihrem ersten Liebeserleben. Bei ihrer Suche nach dem eigenen Selbst und dem Kern des Lebens geht es um brisante Themen: männliche und weibliche Erotik, Androgynie und Homosexualität.
Lou Andreas-Salomé, die im Kreis von Sigmund Freud Studien betrieb und zeitlebens an Fragen der Geschlechterdifferenz interessiert war, zeigt sich hier nicht nur als souveräne Erzählerin, sondern auch als Psychoanalytikerin der ersten Stunde.
Table of Content
Zu Lou Andreas-Salomé 2
Zur Herausgeberin 2
Editorische Notiz 6
Jutta 7
– Geschwister 9
– Ein Pfingsttagebuch 71
– Heimkehr 122
Materialien 163
Abbildungen 164
– Lou Andreas-Salomé, Tagesnotizen vom September 1895 167
– Lou Andreas-Salomé, aus dem Tagebuch von 1923 169
Quellen und Erläuterungen 170
Nachwort 189
Bibliographie zu den Jutta-Erzählungen 206
Siglen und Abkürzungen 209
Zeittafel 210
Personenverzeichnis 212
About the author
Das Leben der Lou Andreas-Salomé (1861–1937) umfasst die Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud –, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.
Eine ausführliche Lebensbeschreibung findet sich in: »Lou Andreas-Salomé. ›Wie ich dich liebe, Rätselleben‹. Eine Biogra-phie«, von Michaela Wiesner-Bangard und Ursula Welsch.