Dieses Buch untersucht multiperspektivisch die Wirkungsgeschichte der Shoah in verschiedenen Settings von Erziehung und Bildung und reflektiert die bisherige theoretische und empirische Forschung. Das Wissen über und Bezüge zur Shoah vermitteln sich zwischen den Generationen weiter und aktualisieren sich zugleich fortlaufend in institutionellen und diskursiven Kontexten der Gegenwartsgesellschaft. Dies betrifft Pädagog*innen in mehrfacher Hinsicht: In ihrer eigenen Biographie und Lerngeschichte und in ihrer späteren Vermittlungspraxis. Die Autor*innen beschäftigen sich u.a. mit der Erinnerungspolitik, Gefühlserbschaften und der Thematisierbarkeit der Shoah in verschiedenen Sozialisierungsprozessen.
Table of Content
Marina Chernivsky und Friederike Lorenz-Sinai: Einleitung: Die Wirkung der Shoah in Bildung und Erziehung heute<br />Micha Brumlik: Postmemory und transgenerationales Trauma<br />Marina Chernivsky: Gekappte Verbindungen: Zur Wirkung von Gefühlserbschaften in Bildung und Gesellschaft<br />Angela Moré: Die transgenerationale Weitergabe von Traumata aus psychologischer Sicht<br />Florian Diddens: ‘Nüchtern ‐ gegen Betroffenheit’. Zur Geschichte der Forschung über die Shoah in Deutschland<br />Dani Kranz und Sarah M. Ross: Jüdische Selbstermächtigung in der deutschen Wissenschaftslandschaft: Tektonische Verschiebungen in der Judaistik und den Jüdischen Studien nach 1990<br />Friederike Lorenz-Sinai: Gefühlserbschaften und Narrative von Lehrer:innen zur Shoah<br />Aysun Doğmuş: Shoah und Nationalsozialismus in der Lehrer*innenbildung<br />Julia Bernstein: ‘Jetzt habe ich endlich verstanden, ich muss kein schlechtes Gewissen haben.’ Zur Lehre über die Shoah an Hochschulen in Deutschland<br />Astrid Messerschmidt: Thematisierungen der Shoah in der erziehungswissenschaftlichen Lehre<br />Ina Schaum: Love Will Bring Us Together (Again)? Nachwirkungen der Shoah in Liebesbeziehungen<br />Romina Wiegemann: Die Thematisierung der Shoah in der Grundschule – Eine antisemitismuskritische Perspektivierung<br />Thorsten Fehlberg, Swenja Granzow-Rauwald, Natascha Höhn, Oliver von Wrochem: Gedenkstättenarbeit zur Diversität von (Familien‐)Narrativen in der postmigrantischen Gesellschaft<br />Marina Chernivsky und Friederike Lorenz-Sinai: ‘Weil diese Orte dann irgendwie als jüdische Orte verstanden werden’ – Nachwirkungen der Shoah in Konstellationen der Gedenkstättenpädagogik<br />Samuel Salzborn: Dominanz der Schuldabwehr. Überlegungen zur bundesdeutschen Erinnerungskultur<br />Sabine Andresen: Spannungsfelder und Entwicklungen in der gesellschaftlichen Aufarbeitung von Unrecht in der Kindheit<br />Verzeichnis der Autor:innen<br /><br>
About the author
Marina Chernivsky, Psychologin und Verhaltenswissenschaftlerin, ist Gründungsgeschäftsführerin der Beratungsstelle OFEK e.V. und Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der ZWST
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai, Erziehungswissenschaftlerin und Sozialarbeiterin, ist Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialarbeitsforschung am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam