München ist heute einer der wichtigsten deutschen Finanzplätze – ein Befund, der angesichts der bescheidenen Anfänge des Münchener Finanzgewerbes überrascht. Denn seit dem Mittelalter stand München über mehrere Jahrhunderte hinweg hinter den traditionsreichen Handels- und Gewerbezentren Augsburg und Nürnberg zurück. Erst Privilegierungen durch die Herrscher, vor allem aber Verschiebungen in der Wirtschaftsstruktur Bayerns und der wirtschaftliche Bedeutungsverlust Augsburgs trugen seit dem 19. Jahrhundert zum Aufstieg des Münchener Finanzplatzes bei. Die überdurchschnittlich gute Entwicklung der ortsansässigen Banken und Versicherungen nach 1945 verschafften München seinen jetzigen Status.
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Markus A. Denzel, Münchens Geld- und Kreditwesen in vormoderner Zeit: regionales Wirtschaftszentrum im Schatten der Reichsstädte und Satellit der Residenz (Spätmittelalter bis 18. Jahrhundert) Margarete Wagner-Braun, Münchens Finanzgewerbe zwischen Staatswirtschaft und Industrialisierung Rainer Gömmel, Der Aufstieg zum führenden bayerischen Finanzplatz (1860er Jahre bis 1914) Albert Fischer, Münchens Finanzinstitute in Kriegs- und Krisenzeiten Franz-Christoph Zeitler, Der Beitrag des bayerischen Finanzdienstleistungsgewerbes zum Wandel der bayerischen Wirtschaftsstruktur nach dem Zweiten Weltkrieg Franz-Christoph Zeitler, Die Zukunft Münchens als Finanzstandort von internationaler Bedeutung