In der Formierungsphase der Neuzeit hat Blaise Pascal den durch den Fortschritt der Wissenschaften verursachten Wandel des Weltbildes sowohl existentiell erlitten wie kritisch reflektiert. Das zentrale Anliegen Pascals, der selbst ein bedeutender Wissenschaftler war, bestand darin, eine Vernunftkonzeption zu entwickeln, die der Wissenschaft ebenso wie dem religiösen Glauben Raum gibt. In den Beiträgen dieses Bandes der Reihe
Neue Horizonte der Religionsphilosophie wird zum einen das Projekt Pascals im Kontext des 17. Jahrhunderts hermeneutisch erschlossen. Zum anderen wird systematisch reflektiert, welche Bedeutung ihm in den gegenwärtigen Kontroversen um ein gemessenes Verhältnis von Vernunft und Religion, Gott und Säkularität zukommen kann.
Table of Content
Teil I: Hermeneutische Zugänge.- Die Frundamente einer Apologie des Christentums bei Blaise Pascal.- Pascal et son interlocuteur.- Das Herz hat seine Gründe Gedanken zu Pascals „Logik des Herzens“.- Pascals Wettargument: Was aus der „entscheidungstheoretischen Orthodoxie zu lernen ist.- Das Herz als Medium der Welt- und Gottesbeziehung Impulse Blaise Pascals zur Überwindung eines reduktionistischen Menschenbildes und Wissenschaftsverständnisses.- Teil II: Systematische Perspektiven.- Situiertheit der Vernunft und Rationalität des Glaubens Zur religionsphilosophischen Bedeutung von Pascals humane approach.- Heidegger und Pascal.- Pascal und die Destruktion der Metaphysik: Blumenberg und Derrida im Vergleich.- Pascal als Vordenker einer anderen Moderne.- Personenregister.- Sachregister.
About the author
Markus Knapp ist Professor i.R. für Fundamentaltheologie, bis 2020 Lehrstuhlinhaber an der Ruhr-Universität Bochum.