In experimentellen Choreografien und Performances ist seit etwa 2008 eine lebhafte Auseinandersetzung mit der Wirkmächtigkeit (teil-)autonomer Dinge und der Verwobenheit menschlicher und nicht-menschlicher Akteure zu beobachten. Welche Anliegen sind mit der Inszenierung einer verteilten Handlungsmacht verknüpft? In ausführlichen Inszenierungsanalysen macht Martina Ruhsam die Akteur-Netzwerk-Theorie und den Agentiellen Realismus von Karen Barad für die Performancetheorie produktiv. Sie schlägt eine politische Lesart ausgewählter posthumanistischer Choreografien vor und reflektiert über deren Relevanz im Hinblick auf eine politische Ökologie.
About the author
Martina Ruhsam (Dr. phil.), Tanzwissenschaftlerin, Künstlerin und Dozentin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo sie 2020 promoviert hat. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Theorien der Verkörperung, Choreografie, Neuer Materialismus, Gender Studies und Politische Ökologie.