Dieses essential beleuchtet den aktuellen Kenntnisstand zur Inanspruchnahme öffentlicher Kindertagesbetreuung aus bindungstheoretischer Sicht. Es gibt Fachpersonen, die mit Familien arbeiten, einen Überblick und praktische Hinweise zum Thema. Die wissenschaftlichen Befunde zur Frage, ob die Betreuung in Kinderkrippen/Kitas negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung hätte, sind inkonsistent. Die Folgen hängen von diversen Faktoren ab, u.a. von der Quantität und Qualität der außerfamiliären Betreuung und insbesondere von der Fürsorge und Feinfühligkeit der Eltern zu Hause. Bei guter Fürsorge kann die Eltern-Kind-Bindung aufrechterhalten werden. Dennoch ist die familienexterne Betreuung von Kleinkindern bindungstheoretisch nicht immer unproblematisch. Die Grundannahmen der Bindungstheorie bleiben in diesem Diskurs unumstritten und weiterhin hoch relevant.
Table of Content
Hintergründe und Grundannahmen der Bindungstheorie.- Determinanten der Bindung: Das Feinfühligkeitskonzept.- Kindesentwicklung im Kontext multipler Betreuungssysteme.- Aktueller Forschungsstand zu den Folgen außerfamiliärer Betreuung von Kleinkindern
About the author
Martina Zemp ist Professorin für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters an der Universität Wien, Österreich.
Guy Bodenmann ist Professor für Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien an der Universität Zürich, Schweiz.
Peter Zimmermann ist Professor für Entwicklungspsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal, Deutschland.