Eine Einführung in die Soziologie, die Vorstellungskraft und Urteilsvermögen für gesellschaftsanalytische Fragen wecken soll.
Michael Corsten zeigt auf, wie durch Begriffe und Begriffsfelder unterschiedliche Perspektiven auf die grundlegenden Fragestellungen der Soziologie eröffnet werden.
Er stellt Verbindungen zwischen verschiedenen Denkansätzen her, integriert spezielle Soziologien (wie z. B. Familien- oder Bildungsforschung) und vermittelt Einblicke in typische Kontroversen des Fachs.
– Definitionen und Zusammenfassungen erleichtern das Lernen
– Zahlreiche Tabellen und Abbildungen machen Fakten deutlich
– mit weiterführenden Literaturangaben
– Lernkontrollfragen fördern das Verständnis
– ein Register bietet zusätzliche Orientierung
– ideal für die Prüfungsvorbereitung
Table of Content
Einleitung 9
Brauchen Sie einen Kompass für die Soziologie? 9
Worum geht es im Einzelnen? 11
Widmung und Dank 12
1 Bezugsprobleme und Sprachspiele der Soziologie 13
1.1 Wann ist eine Aussage soziologisch? 13
1.2 Vorstellungskraft – Urteilsvermögen – Sprachspiele 14
1.2.1 Ein Beispiel für soziologische Vorstellungskraft 15
1.2.2 Soziologisches Urteilsvermögen – der Anspruch auf Wissenschaft 17
1.2.3 Sprachspiele und Bezugsprobleme einer Fachwissenschaft 19
2 Klassische soziologische Sprachspiele um Grundbegriffe 23
2.1 Sozialer Tatbestand – das objektivistische Sprachspiel 23
2.1.1 Grundlegende Definition des »sozialen Tatbestands« 25
2.1.2 Festgelegte Regeln des Handelns und Kollektivgefühle 28
2.1.3 Die Regeln der soziologischen Methode 32
2.2 Soziales Handeln – das individualistische Sprachspiel 37
2.2.1 Soziales Handeln – Webers klassische Definition 38
2.2.2 Sinnverstehen und das Verstehen von Bedeutungen 39
2.2.3 Erkenntnisziel des Grundbegriffs »soziales Handeln« 40
2.2.4 Das Problem einer möglichen Beliebigkeit des subjektiven Sinns 41
2.2.5 Sinnverstehen als idealtypische Rekonstruktion sozialen Handelns 43
2.3 Formen der Wechselwirkung – das Sprachspiel der formalen Soziologie .48
2.3.1 Die Unterscheidung von allgemeiner, reiner und philosophischer Soziologie 49
2.3.2 Formen der Wechselwirkung als Gegenstand der reinen Soziologie 50
2.3.3 Die Unterscheidung von Form und Inhalt sozialer Sachverhalte 51
2.3.4 Geselligkeit als Spielform der Vergesellschaftung 52
2.3.5 Nachfragen zur Form-Inhalt-Unterscheidung 55
2.4 Kulturgebilde – das Sprachspiel einer genetischen Gesellschaftsanalyse 58
2.4.1 Die »vermittelte Gegebenheitsweise« der Kulturgebilde 59
2.4.2 Bedeutsamkeitszusammenhang – soziales Gebilde
und symbolischer Kontext 61
2.4.3 Konjunktives und kommunikatives Erkennen 6 3
2.4.4 Die genetische Rekonstruktion des dokumentarischen Sinns 66
2.5 Vergleich der vier Grundbegriffe anhand
des Verdinglichungsproblems 72
3 Soziologische Argumentationen: Begriffsfelder und
Bezugsprobleme 77
3.1 Sozialisation als Bezugsproblem 78
3.1.1 Einführung: Sozialisation und die Befolgung sozialer Regeln 78
3.1.2 Rolle, Norm, Sanktion (klassische Rollentheorie) 84
3.1.3 Interaktion, Symbol, Situation (interaktionistische Rollentheorie) 90
3.1.4 Funktionalistische Ansätze der Sozialisationstheorie 97
3.2 Ungleichheit(en) als Bezugsproblem 100
3.2.1 Gesellschaftsstruktur und Chancenverteilungen 101
3.2.2 Klassen und Schichten 114
3.2.3 Lebenslage und soziale Milieus 119
3.2.4 Intersektionalität – Schnittmengen von Ungleichheitsmerkmalen 128
3.3 Entscheidung als Bezugsproblem 131
3.3.1 (Rationale) Wahlhandlungstheorien: Akteur, Rationalität, Handlungswahl .132
3.3.2 Karriere – Rationalität biographischer Entscheidungen 148
3.3.3 Entscheidungen in Organisationen – Kontrolle oder System 157
3.3.4 Staat, soziale Wohlfahrt und kollektive
Entscheidungen (Neo-Institutionalismus) 169
3.4 Funktion als Bezugsproblem 177
3.4.1 System, Umwelt, Anpassung (Funktionalismus) 178
3.4.2 Systemische Ausdifferenzierung von Teilfunktionen
(Strukturfunktionalismus) 181
3.4.3 Selbstorganisation, Offenheit und Geschlossenheit
(Systemfunktionalismus) 184
3.5 Kultur als Bezugsproblem 197
3.5.1 Religion, Ritual, Tabu (Strukturanthropologie) 198
3.5.2 Lebenswelt, Erfahrung, Wissen (Phänomenologische Soziologie) 204
3.5.3 Jenseits von Phänomen und Struktur: Diskursanalyse 211
3.5.4 Kultur vs. Natur als primitives Klassifikationssystem
der vermeintlichen Moderne 216
4 Begriffspaare 223
4.1 Realität vs. Konstruktion: Weltbezug als Bezugsproblem 224
4.1.1 Die Voraussetzung der Welt als Wirklichkeit 225
4.1.2 Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit 234
4.1.3 Empirie – Konstruktion oder Dokumentation von Wirklichkeit? 241
4.2 Gemeinschaft und Gesellschaft –
Integration als Bezugsproblem 248
4.2.1 Der Dualismus von Gemeinschaft und Gesellschaft 248
4.2.2 Familiäre Nahbeziehungen als primäre
Gemeinschaftserfahrung 251
4.2.3 System und Lebenswelt – zur Verselbstständigung
der Marktverhältnisse 263
4.3 Kapital und Arbeit – Konflikt als Bezugsproblem 270
4.3.1 Geschichte als Geschichte von Klassenkämpfen (Karl Marx) 271
4.3.2 Die befriedeten Konfliktarenen
wohlfahrtskapitalistischer Gesellschaften 277
4.3.3 Die unsichtbaren Konfliktdynamiken
des Finanzmarktkapitalismus 281
4.4 Struktur und Zeit – gesellschaftliche Entwicklung und
Geschichte als Bezugsproblem 285
4.4.1 Vergänglichkeit und Dauer: die Zeitlichkeit sozialer Ereignisse 285
4.4.2 Zeit und Geschichtsschreibung 292
4.4.3 Zeit und die Frage nach den Bewegungsgesetzen 299
5 Wozu all diese Fragen und Problemfelder? 311
Sachregister 318
Personenregister 321
About the author
Prof. Dr. Michael Corsten lehrt Soziologie an der Universität Hildesheim.