Christdemokratische und konservative Parteien spielten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine immer wichtigere integrationspolitische Rolle. Es gab neue Anreize und Herausforderungen für transnationale Kontakte und organisierte Parteienkooperation. Nach dem „Genfer Kreis“ und den „Nouvelles Equipes Internationales“ (NEI) konstituierte sich die „Europäische Union Christlicher Demokraten“ (EUCD) 1965. Es folgten die Europäische Volkspartei (EVP) 1976 und die European Democrat Union (EDU) 1978. Diese Parteienzusammenschlüsse führten zur Abstimmung in politischen und ideologischen Fragen sowie zu gemeinsamem Vorgehen auf nationaler und internationaler Ebene. Dabei ging es um Fragen der Europa- und Integrationspolitik, aber der Internationalisierung und Globalisierung. Diese mehrsprachige, auf deutschen, englischen, französischen und italienischen Dokumenten basierende Quellenedition verdeutlicht die Rolle der christdemokratischen und konservativen Parteien Europas. Sie agierten als kommunikative Mittler zwischen Staat und Gesellschaft, insbesondere hinsichtlich grenzüberschreitender Entwicklungen im Sinne der Debatte über ein gemeinsames und integriertes Europa.
Der Band knüpft an die Edition „Transnationale Parteienkooperation der europäischen Christdemokraten“ an, in der Dokumente der Jahre 1945-1965 ediert worden sind (K. G. Saur Verlag, 2004, ISBN 3-598-11655-1).