Judenfeindliche Ressentiments und Vorurteile sind kein Randgruppenphänomen. In den letzten Jahren ist die Hemmschwelle, antisemitische Inhalte öffentlich zu äußern, auch in der Mitte der Gesellschaft gesunken. Israel dient dabei häufig als Projektionsfläche der Judenfeindschaft. Im öffentlichen und medialen Diskurs trifft insbesondere der Verbal-Antisemitismus immer stärker auf ein hohes Maß an Akzeptanz bzw. Gleichgültigkeit. Während der Antisemitismus extremistischer Gruppen sanktioniert wird, stoßen auf Israel bezogene antisemitische Manifestationsformen in der Zivilgesellschaft kaum auf energischen Widerspruch. Dieser Antisemitismus der Mitte ist das Thema des vorliegenden interdisziplinären Sammelbandes, der Beiträge von ausgewiesenen Antisemitismusexperten beinhaltet, die sich kritisch mit dem Phänomen auseinandersetzen und aktuelle Analysen vorlegen.
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Monika Schwarz-Friesel , Friedrich-Schiller-Universität Jena; Evyatar Friesel, The Hebrew University of Jerusalem, Israel; Jehuda Reinharz, Brandeis University, USA.