In den letzten Jahren hat sich die Forschung zu den Beziehungen von Literatur und Religion unverkennbar intensiviert. Der vorliegende Band unterzieht sie einer Bestandsaufnahme und fragt nach den Paradigmen, die diese Arbeiten geleitet haben und leiten. Welche Fragen stellt die Forschung – welche nicht (mehr)? Welche theoretischen und methodischen Orientierungen bestimmen den Diskurs? Wie könnte er sich in Zukunft entwickeln? Lassen sich disziplinäre oder auch interdisziplinäre Paradigmenwechsel ausmachen? Die Beiträge rekonstruieren die Forschungsgeschichte etwa zum Trauerspiel, zu Klopstock oder zum antiken Roman und geben Überblicke über breitere Diskurse wie die literaturwissenschaftlich orientierten Bibelwissenschaften, die religionsbezogene Comic-Forschung oder die US-amerikanische Debatte über „Literature and Religion“.
Jadual kandungan
Literatur und Religion, paradigmatisch. Zur Einleitung.- Gegen den so genannten ‚literarischen Paradigmenwechsel‘ der neutestamentlichen Forschung – für eine literarische Revolution.- Allegorese und/oder Säkularisierung. Überlegungen zum antiken Roman.- Ein obsoletes Paradigma? Eine essayistische Anmerkung zum Verhältnis von Wolframs von Eschenbach
Parzival und der Religion Von den Zwängen der Säkularisierung. Der weltliche Lohenstein und seine geistliche Dichtung War Klopstock Pietist? Eine forschungsgeschichtliche Fallstudie in paradigmatischer Absicht Literarische Säkularisierung oder Hybridisierung? Zum Verhältnis von Religion und Literatur bei Karl Philipp Moritz Relektüre als Paradigma. Zum widerspenstigen Sonderzeichen zwischen deutsch und jüdisch Gewohnheiten der Texte. Religion und Literatur in den Vereinigten Staaten „If they simply ply their trade.“ Die Cambridge School als Modell für Interdisziplinarität Paradigmen der Literaturtheologie im 20. Jahrhundert Theologieund Literatur. Eine Zwischenbilanz angesichts neuerer Verschiebungen im religiösen Feld Comics als experimentelles Medium im religiösen Feld. Ein Essay über das Sinnmedium Religion im Comic-Modus Der Protestsong als Auslegungspraxis. Leonard Cohens
Story of Isaac und das Paradigma des Populären Paradigmen von ‚Literatur und Religion‘: Ansätze zur systematisierenden Zusammenschau.
Mengenai Pengarang
Andreas Mauz ist Oberassistent am Institut für Hermeneutik und Religionsphilosophie (IHR) der Universität Zürich und Koordinator des Netzwerks Hermeneutik Interpretationstheorie (NHI).
Daniel Weidner ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.