Eine der krisenhaftesten Epochen der russischen Geschichte – die ‘Zeit der Wirren’ – ebnete den Weg für eine uneingeschränkte Selbstherrschaft der Zaren im Moskauer Reich. Dieser Band präsentiert die russische Autokratie von 1598 bis 1613 und setzt damalige Machtverhältnisse in Moskowien in einen interkulturellen Kontext. Die ‘Zeit der Wirren’ als Epoche einer tiefen dynastischen und sozialen Krise wird aus historischer, klimatologischer sowie aus der Perspektive der deutschsprachigen Zeitzeugenberichte beleuchtet. Das Phänomen der Moskauer Autokratie wird der autokratischen Herrschaft in China entgegengesetzt. Umfassend erläutert – unter anderem an den Beispielen Boris Godunovs und des schwedischen Prinzen Karl Filip – werden die Strategien der Herrschaftslegitimation, die sich zwischen der altrussischen Traditionsordnung der Starina und der Ausrufung zur Herrschaft bewegten.
This volume presents results on the Russian autocracy during the ‘Time of Troubles’ 1598–1613 and places the power relations in Muscovy in an intercultural context. The ‘Time of Troubles’ as an epoch of a deep dynastic and social crisis is illuminated not only from a historical but also from a climatological as well as from the perspective of German-language eyewitness accounts. The phenomenon of Moscow autocracy is compared to autocratic rule in China. Extensive descriptions – including the examples of Boris Godunov and the Swedish prince Karl Filip – explain the strategies of empowerment that moved between the ancient Russian tradition of the Starina and the proclamation of power.
Mengenai Pengarang
Dr. Diana Ordubadi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Osteuropäische Geschichte im SFB 1167 »Macht und Herrschaft« an der Universität Bonn.