Erich Auerbach (1892-1957) lehrte Romanische Philologie an der Universität Marburg, bevor er im nationalsozialistischen Deutschland seine Professur verlor und einem Ruf nach Istanbul folgte. Im türkischen Exil entstand – ohne eine europäische Forschungsbibliothek – sein Hauptwerk ‘Mimesis’. Nach seinem Erscheinen 1946 wurde es zu einem internationalen Klassiker der Literaturgeschichte. Das Buch ebnete Auerbach den Weg in die Vereinigten Staaten, wo er noch ein Jahrzehnt in Princeton und Yale wirkte.
‘Mimesis’ bietet eine Reihe souveräner Einzeldarstellungen, die bei Homer und der Bibel einsetzen und die Entwicklung der realistischen Literatur in der westlichen Welt seit der Antike umreißen. Auerbach erkundet im Horizont des Passionsmotivs stilkritisch das Verhältnis von Nachahmung und Wirklichkeit. Nach Dante, Montaigne und Cervantes erscheinen in ‘Mimesis’ vor allem die französischen Realisten als Vorläufer der modernen Mimesis. Die ‘vielfältigen Bewusstseinsspiegelungen’ von James Joyce, Marcel Proust und Virginia Woolf bilden auch das Selbstverständnis des Literaturhistorikers Erich Auerbach.
Seine späte Antwort an seine Kritiker beschließt die Neuausgabe, der auch eine philologische Einleitung sowie ein ideengeschichtliches Nachwort beigegeben sind.
Jadual kandungan
Einführung (Olaf Müller)
I Die Narbe des Odysseus
II Fortunata
III Die Verhaftung des Petrus Valvomeres
IV Sicharius und Chramnesindus
V Rolands Ernennung zum Führer der Nachhut des fränkischen Heeres
VI Der Auszug des höfischen Rittters
VII Adam und Eva
VIII Farinata und Cavalcante
IX Frate Alberto
X Madame du Chastel
XI Die Welt in Pantagruels Mund
XII L’humaine condition
XIII Der müde Prinz
XIV Die verzauberte Dulcinea
XV Der Scheinheilige
XVI Das unterbrochene Abendessen
XVII Musikus Miller
XVIII Im Hôtel de La Mole
XIX Germinie Lacerteux
XX Der braune Strumpf
Nachwort
Epilegomena zu Mimesis
Nachwort (Matthias Bormuth)
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