80 Prozent unseres Denkens bleiben unbewusst und werden durch Metaphern und Deutungsrahmen geprägt. Unser vermeintlich freies Denken wird durch diejenigen beeinflusst, die bewusst bestimmte Metaphern in die öffentliche Diskussion einführen. Diesen ‘heimlichen Macht-Habern’ sind George Lakoff und Eva Elisabeth Wehling auf der Spur: Welcher Sprache bedienen sich Politiker in öffentlichen Debatten, um in den Köpfen der Menschen die gewünschte ‘Wirklichkeit’ entstehen zu lassen?
In lebhaften Gesprächen klären die beiden Wissenschaftler anhand von Sprachschöpfungen wie ‘Krieg gegen den Terror’ oder ‘Achse des Bösen’, wie Menschen denken, wie solche Denkstrukturen unser Gehirn auch physisch verändern und wie wir die Welt begreifen. Dabei werfen sie ein völlig neues Licht auf Fragen der politischen Identität, der Moral und religiöser Werte oder der Rolle von Medien und Berichterstattern.
Als Leser lernt man so die Mechanismen seines eigenen politischen Denkens, Sprechens und Handelns besser kennen. Man erfährt, wie stark und gleichzeitig subtil die eigenen politischen Einstellungen durch Metaphern bestimmt sind und was nötig ist, um sich davon zu befreien.
‘In lebendigem Gespräch gewähren uns George Lakoff und Elisabeth Wehling einen Blick in unser ‘politisches Gehirn’.’
Freimut Duve
‘Die Komplexität der behandelten Themen aus der kognitiven Linguistik, in der Lakoff die Weltspitze darstellt, haben ihn nicht daran gehindert, sich in einer kristallenen Prosa auszudrücken, ohne Fachausdrücke und mit solide begründeter Argumentation. Dies ermöglicht es Wissenschaftlern aus anderen Disziplinen und dem allgemeinen Publikum gleichermaßen, die behandelten Fragen zu verstehen, deren philosophische Tragweite zu erkennen und schließlich die Inhalte zu würdigen.’
aus der Laudatio zur Verleihung des Premio Giulio Preti per il dialogo fra scienza e democrazia 2007 an George Lakoff
Mengenai Pengarang
George Lakoff, Ph. D.; nach Stationen an der Harvard University und der University of Michigan heute Professor für kognitive Wissenschaft und Linguistik an der University of California, Berkeley und Kodirektor des ‘Neural Theory of Language Project’ am dortigen International Computer Science Institute. Mitglied des Center for Advanced Study in Behavioural Sciences und des Santa Fe Institute. Zahlreiche Publikationen, darunter das Standardwerk ‘Leben in Metaphern’ (zus. mit Mark Johnson, 10. Aufl. 2021).
Elisabeth Wehling, Ph.D., nach dem Studium der Soziologie, Journalistik, Psychologie und Linguistik an der Universität Hamburg und der Università degli Studi La Sapienza in Rom und der University of California, Berkeley, heute Forschung am International Computer Science Institute in Berkeley.
Arbeitsbereiche: Kognitive Wissenschaft und Linguistik; Schwerpunkte: Einfluss von Sprache auf politisches Denken und Handeln, Ideologie- und Werteforschung; Koautorin von ‘Trendbuch Journalismus’ (2006) und ‘The Little Blue Book’ (zus. mit George Lakoff, 2012).