Das Standardwerk jetzt in der 4. Auflage!
Das neu bearbeitete und aktualisierte ‘Proseminar Mittelalter’ führt in die Methoden und die Arbeitsweise der Geschichtswissenschaft ein.
Das Buch stellt Inhalte und Aufgaben des Fachs vor, erläutert den Charakter typischer Darstellungs- und vor allem Quellenarten und bringt den Umgang mit diesen Materialien nahe, beschreibt die historische Methode und die Quellenarbeit in ihren einzelnen Schritten, führt in die wichtigsten Hilfswissenschaften ein, diskutiert die Vielfalt möglicher Frageansätze sowie die Probleme historischer Interpretation und bietet dazu jeweils – in die einzelnen Abschnitte integriert – hinreichende bibliographische Hinweise auf die gängigen Arbeitsmittel.
Die Abbildungen, Grafiken und Beispieltexte erleichtern Studienanfängern das Verständnis für die komplexe Materie. Ein zuverlässiger und unverzichtbarer Begleitband für das Geschichtsstudium!
Jadual kandungan
Vorworte 11
1 Einleitung: Geschichte – Mittelalterliche Geschichte – Studium der mittelalterlichen Geschichte. Zum Aufgabenfeld und zur Theorie der Geschichtswissenschaft 17
1.1 „Geschichte“ als Gegenstand der Lebenswelt der Menschen und der Geschichtswissenschaft 18
1.2 Funktion und Aufgaben der Geschichtswissenschaft 25
1.3 Besonderheiten der Mediävistik – Das Mittelalter als Epoche 29
1.3.1 Begriff und Epoche 29
1.3.2 Funktionen der mittelalterlichen Geschichte 30
1.4 Zur Situation der Mittelalterforschung 33
1.5 Organisationsformen heutiger Mittelalterforschung in Deutschland 34
2 Arbeitsmaterialien 40
2.1 Darstellungen 40
2.1.1 Arten historischer Darstellung 40
2.1.2 Bibliographie wichtigster Nachschlagewerke, Sachwörterbücher, Handbücher, Überblicke, Zeitschriften 44
2.1.2.1 Einführungen in das Studium der Geschichte 45
2.1.2.2 Einführungen in das Studium der mittelalterlichen Geschichte („Proseminare“) 45
2.1.2.3 Kurze Einführungen in die mittelalterliche Geschichte 46
2.1.2.4 Gesamtüberblicke: Allgemeine und politische Geschichte 48
2.1.2.5 Einzelne Sachgebiete 68
2.1.2.5.1 Kirchengeschichte 68
2.1.2.5.2 Rechts- und Verfassungsgeschichte 74
2.1.2.5.3 Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 76
2.1.2.5.4 Kultur und Vorstellungswelt 81
2.1.2.5.5 Kunstgeschichte 82
2.1.2.5.6 Literaturgeschichte 83
2.1.2.6 Zeitschriften 85
2.2 Quellen 92
2.2.1 Definition und Stellenwert 92
2.2.2 Quellensammlungen 96
2.2.2.1 Die Monumenta Germaniae Historica (MGH) 97
2.2.2.2 Quellensammlungen zur deutschen Geschichte außerhalb der MGH 100
2.2.2.3 Quellensammlungen zur außerdeutschen Geschichte 102
2.2.2.4 Quellensammlungen zur Kirchengeschichte 103
2.2.2.5 Quellensammlungen zu anderen Sachgebieten 105
2.2.2.6 CD-ROM-Versionen und Internet 106
2.2.2.7 Regesten 106
2.2.3 Mittelalterliche Quellen: Verfasser und Eigenarten 109
2.2.4 Die einzelnen Quellenarten des Mittelalters 111
2.2.4.1 Historiographische Quellen (Geschichtsschreibung) 112
2.2.4.1.1 Merkmale und Eigenarten 113
2.2.4.1.2 Formen und Gattungen 121
(1) Formale Gruppen: Annalen, Chroniken, Historien 122
(a) Annalen 122
(b) Chroniken (und Historien) 124
(2) Inhaltliche Typen mittelalterlicher Chroniken 125
(a) Weltchroniken 126
(b) Reichschroniken 128
(c) Volkschroniken 129
(d) Bistums- und Klosterchroniken 130
(e) Exkurs: Gesta und Amtslisten 131
(f) Genealogien, Haus- und Landeschroniken 132
(g) Stadtchroniken 134
(h) Kriegs- und Kreuzzugschroniken 135
(3) Andere Formen der Geschichtsschreibung 136
(a) Biographien und Autobiographien 136
(b) Reiseberichte 137
(c) Exemplasammlungen 138
(d) Exkurs: Geschichtsdichtung 139
2.2.4.2 Hagiographische Quellen: Viten, Mirakel- und Translationsberichte 140
2.2.4.3 Rechtsquellen 146
2.2.4.3.1 Diplomatische Quellen 147
(1) Urkunden 147
(2) Formulae 161
(3) Constitutiones und Reichstagsakten 165
(4) Testamente 166
2.2.4.3.2 Weltliche Gesetzgebung, Gesetzessammlungen, Rechtsprechung 166
(1) Die Volksrechte (Leges) des frühen Mittelalters 168
(2) „Spiegel“ (Rechtsbücher) des späten Mittelalters 169
(3) Hofrechte, Dienstrechte, Stadtrechte 170
(4) Coutumes, Weistümer, Rechtsprechung 174
(5) Jüdisches Recht 176
2.2.4.3.3 Kapitularien 176
2.2.4.3.4 Kirchliche Rechtsquellen 179
(1) Canones und Dekretalen 179
(2) Bußbücher 184
(3) Klosterregeln und –gewohnheiten 186
(4) Visitationsakten 188
(5) Inquisitions- und Kanonisationsakten 189
2.2.4.4 Verwaltungsschrifttum 189
2.2.4.4.1 Ländliches Verwaltungsschrifttum: Urbare und andere Bestandsverzeichnisse 189
2.2.4.4.2 Städtisches Verwaltungsschrifttum 196
2.2.4.5 Briefe (Korrespondenz) 198
2.2.4.6 Praktisch-theologische (liturgische) Schriften und Offenbarungsliteratur 200
(1) Messeregelungen 200
(2) Predigten 201
(3) Memorialbücher 202
(a) Verbrüderungs- und Gedenkbücher 203
(b) Nekrologien 204
(4) Visionen und Traumbücher 206
2.2.4.7 Wissenschaftliches Schrifttum 207
2.2.4.7.1 Theoretisch-theologische Schriften 207
(1) Bibelexegese 207
(2) Theologische und politische Traktate 209
(3) Zusammenfassungen des Wissensstoffs 211
2.2.4.7.2 Nichttheologische Fachliteratur 211
2.2.4.8 Dichtung 214
2.2.4.9 Inschriften 217
2.2.4.10 Sachquellen (Realien) 218
(1) Münzen, Siegel, Wappen, Insignien 218
(2) Handwerkliche Erzeugnisse und Gegenstände des täglichen Bedarfs 222
(3) Kunstgegenstände 223
(4) Kartographie 224
2.2.4.11 Kulturlandschaft und Bodenfunde 226
2.2.4.12 Abstrakte Quellen 226
3 Historisches Arbeiten 228
3.1 Einführung 228
3.2 Die Arbeit an Darstellungen (Sammeln, Erschließen und Auswerten von Forschungsliteratur) 233
3.2.1 Erfassung von Darstellungen: Die Bibliographie 233
3.2.2 Erschließung von Darstellungen 240
3.2.3 Auswertung von Darstellungen 241
3.3 Die Arbeit an den Quellen 241
3.3.1 Quellenbeschaffung (Heuristik) 242
3.3.1.1 Handschriften 242
3.3.1.2 Archive 243
3.3.2 Erschließung der Quelle 245
3.3.2.1 Aufbereitung der Quelle: Von der mittelalterlichen Überlieferung zur kritischen Edition (Textkritik und Editionsprinzipien) 245
3.3.2.2 Aussage: Der Inhalt der Quelle 250
3.3.2.3 Verständnis: Klärung von Verständnis- und Wissensdefiziten 251
3.3.2.3.1 Die Quellensprache 251
(1) Einführung 251
(2) Mittellatein 252
3.3.2.3.2 Der historische Hintergrund 259
3.3.2.3.3 Klärung unbekannter Namen, Begriffe und Sachverhalte 260
(1) Ortskommentar 260
(2) Personenkommentar 260
(3) Sachkommentar 261
3.3.2.4 Kritische Prüfung: Quellenkritik 262
3.3.3 Auswertung der Quelle 271
3.3.3.1 Interpretation 271
3.3.3.2 Quellenvergleich 273
3.3.4 „Verarbeitung“ und Vermittlung der gewonnenen Ergebnisse 274
3.3.4.1 Kritische Reflexion 274
3.3.4.2 Darstellung 275
3.4 Anwendungsbeispiel der Quellenarbeit:
Der Bericht Lamperts von Hersfeld zum Jahr 1062/63 über einen kirchlichen Rangstreit 278
4 Historische Hilfswissenschaften 288
4.1 Historische Geographie 290
4.2 Chronologie 292
4.3 Genealogie 297
4.4 Paläographie, Codicologie, Epigraphik 299
4.5 Diplomatik (Urkundenlehre) 309
4.6 Sphragistik (Siegelkunde) 311
4.7 Aktenkunde 312
4.8 Numismatik (Münzkunde) und Metrologie (Lehre der Maße und Gewichte) 312
4.9 Heraldik (Wappenkunde) 314
4.10 Insignien- und Realienkunde 314
4.11 Nachbardisziplinen als Hilfswissenschaften: das Beispiel der Mittelalterarchäologie 315
4.12 Die EDV – eine Hilfswissenschaft? 318
5 Methoden und Forschungsansätze der Mediävistik 320
5.1 Zur jüngeren Geschichte und heutigen Situation der Geschichtswissenschaft 321
5.2 Methodenprobleme der Geschichtswissenschaft 325
5.2.1 Zum Charakter historischer Erkenntnis 327
5.2.2 Hermeneutik: Das Verstehen als geschichtswissenschaftliche Methode 328
5.2.3 „Analytische“ Methoden in der Geschichtswissenschaft 331
5.2.4 Neuere Strategien der Geschichtswissenschaft 332
5.2.4.1 Theorien in der Geschichtswissenschaft 332
5.2.4.2 Das Problem der Verallgemeinerung: Typenbildung und Begrifflichkeit 334
5.2.4.3 Quantifizierung in der Geschichtswissenschaft 336
5.2.4.4 Narrativität, „linguistic turn“, Diskursanalyse 337
5.3 Ebenen historischer Betrachtung und Darstellung: Ereignisse, Strukturen, Ideen 340
5.4 Teilgebiete und neuere Forschungsansätze der Mediävistik 343
5.4.1 Allgemeines 343
5.4.2 Teilgebiete 347
5.4.2.1 Politische Geschichte 348
5.4.2.2 Rechts- und Verfassungsgeschichte 349
5.4.2.3 Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte 352
5.4.2.4 Kultur- und Geistesgeschichte 356
5.4.2.5 Kirchengeschichte 358
5.4.2.6 Landesgeschichte, Lokalgeschichte, Stadtgeschichte 360
5.4.2.7 Geschichtstheorie und Geschichtsdidaktik 363
5.4.3 Neuere Forschungsansätze und –methoden 364
5.4.3.1 Die Geschichtswissenschaft der „Annales“ 364
5.4.3.2 Historische Anthropologie 366
5.4.3.3 Begriffsgeschichte und Historische Bedeutungsforschung 367
5.4.3.4 Prosopographische Studien 369
5.4.4 Neuere Forschungsgegenstände 370
5.4.4.1 Mentalitätsgeschichte und Historische Verhaltensforschung 370
5.4.4.2 Alltagsgeschichte 373
5.4.4.3 Umweltgeschichte 376
5.4.4.4 Historische Demographie 377
5.4.4.5 Frauen- und Geschlechtergeschichte 378
5.4.4.6 Mediävistik als „Historische Kulturwissenschaft“ 381
Rück- und Ausblick 385
Verzeichnisse 387
Abbildungsverzeichnis und –nachweis 387
Verzeichnis der Texte 389
Abkürzungsverzeichnis 390
Register 394
Autoren- und Werktitelregister 394
Sachregister 412
Mengenai Pengarang
Prof. Dr. Hans-Werner Goetz, Jahrgang 1947, Studium der Geschichte und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum. Erstes Staatsexamen 1974, Promotion 1976, Habilitation 1981. Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Hamburg 1990 – 2012. Die Forschungsinteressen berühren neben verfassungs- und sozialgeschichtlichen Probleme vor allem die Vorstellungswelten und Lebensformen der mittelalterlichen Menschen, die mittelalterliche Geschichtsschreibung und das Geschichtsdenken. Buchveröffentlichungen u. a. über die Herzogtümer (1977), die Geschichtstheologie des Orosius (1980), das Geschichtsbild Ottos von Freising (1984), das Leben im Mittelalter (1986, 62002), Frauen im frühen Mittelalter (1995), Geschichtsschreibung und Geschichtsbewußtsein im hohen Mittelalter (1999), Stand und Perspektiven der modernen Mittelalterforschung (1999), Europa im Frühen Mittelalter (2003), Religiöse Vorstellungen des frühen und hohen Mittelalters („Gott und die Welt“ 2011/12) sowie die Wahrnehmung anderer Religionen im frühen und hohen Mittelalter (2013).