Die »Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft« ist ein Forum, das auf der Grundlage der Kulturwissenschaft eine Kollektivwissenschaft entwickeln möchte. Diese angestrebte neue Disziplin lenkt den Blick auf das Kollektiv als Kulturträger und dient damit zum einen der praktischen Kulturforschung und gewährt zum anderen neuartige Einblicke in das Wesen des Sozialen. Der weit gefasste Begriff des Kollektivs tritt an die Stelle der traditionellen Gruppen- und Gesellschaftskonzepte und macht bisher verborgene Schichten menschlicher Gemeinschaftlichkeit zugänglich. Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich, wobei sich Themen- und Tagungshefte abwechseln.
Heft 7/1 versammelt rechts- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Kollektivität und Recht. Ein Fokus liegt dabei auf den vielfältigen Formen kollektiver Rechtsmobilisierung, etwa zur Durchsetzung von Diskriminierungsverboten und Teilhabeforderungen. Recht ist aber nicht nur Mittel und Gegenstand kollektiver Rechtskämpfe, es verarbeitet und (re)produziert auch Kollektivität. Solche Konstruktionsprozesse mit Beispielen aus dem Völker-, Straf-, Sport- und Gesellschaftsrecht bilden den zweiten thematischen Fokus des Heftes.
Mengenai Pengarang
Markus Hasl, geb. 1988, ist Fellow der Forschungsstelle Kultur- und Kollektivwissenschaft der Universität Regensburg und promoviert an der Universität Tübingen zur Frage, welche Rolle Betroffenheit und Selbstrepräsentation bestimmter Personengruppen im institutionellen Völkerrecht spielen. Er hat Rechtswissenschaft in Tübingen studiert und forscht als Völkerrechtler zum Beteiligungsrecht in internationalen Organisationen. Im Rahmen dieser Forschung hat er zwischen 2016 und 2018 für die Universität Tübingen an UNO-Konferenzen in Nairobi, Rom und Genf teilgenommen.