Macht und Herrschaft werden seit jeher und überall in Geschichten und Geschichte beschrieben und reflektiert. Doch worin liegt die spezifische Leistungsfähigkeit solcher Zeugnisse, und gibt es kulturübergreifende Gemeinsamkeiten der narrativen Gestaltung? Was lässt sich aus der Analyse von Makrostrukturen, Erzählschemata, Erzählinstanz(en), Figurenkonfiguration, Perspektivierung und Fokalisierung für die Auffassung von Macht und Herrschaft ableiten? In welchem Verhältnis stehen die Aussagen in den ggf. vorhandenen rahmenden Passagen und im Hauptteil zueinander? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den europäischen Philologien, der Geschichtswissenschaft, der Islamwissenschaft und der Ägyptologie nach, indem sie den Blick auf Mittel des Erzählens lenken, die bei der textuellen Inszenierung von Macht und Herrschaft zum Einsatz kommen.
Power and domination have been described and reflected upon at all times and everywhere in stories and history. But what is the specific capability of such manifestations? Are there transcultural similarities regarding the narrative presentation? What can be deduced from the analysis of macrostructures, patterns of story-telling, narrative voice(s), configuration of figures, perspectivation, or focalization regarding the conception of power and domination? What do statements in (potentially) extant framing passages have to bear on those in the main part? Researchers from European philology, history, Islamic studies and Egyptology investigate these questions, directing attention to the techniques of narration, which are used in the textual performance of power and domination.
Mengenai Pengarang
Dr. Sophie Quander hat am Bonner SFB 1167 im Teilprojekt ‚Publizistische Zeitklagen‘ gearbeitet. Seit April 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kulturwissenschaftlichen Mediävistik an der Universität Osnabrück.