Wir alle werden sterben. Ganz einfach? Eher doch sehr kompliziert. Wovon die Rede ist, wenn jemand das Wort »Tod« verwendet, verrätselt sich, sobald man es näher begreifen will. Was das Faktum der Endlichkeit für den Zusammenhang des eigenen Lebens bedeutet, gehört zu den großen Fragen des abendländischen Denkens. Und welche Disziplin ist wissenschaftlich zuständig? Der Tod gehört überall hin und nirgends. Diese Einführung sichtet die Theoriegeschichte des Todes. Das Augenmerk richtet sich dabei – von der Antike bis heute – auf das philosophische Nachdenken über den Tod. Muss man ihn fürchten? Welche Bedeutung kommt ihm zu? Was ist er überhaupt? Eine Frage, die sich durch alle Kapitel des Buchs zieht, ist diejenige nach den Spuren einer Todespolitik. Nicht nur in der Philosophie der Moderne lassen sich solche Spuren finden.
Jadual kandungan
Inhalt
Vorbemerkung
1. Politische Ordnung und philosophischer Tod
1.1 Kosmologische Motive
1.2 Was man trotz Nichtwissen über den Tod sagen kann
1.3 Die sokratische Geste
2. Von der Sorge um sich zum Schrecken des Jenseits
2.1 Der Tod als Aufgabe und Übung betrachtet
2.2 Das christliche Jenseits
2.3 Heil und Angst
3. Körper – Seele – Ende: Tod und Vernunft
3.1 Die Körpernatur und das Seelenproblem
3.2 Ärztewissen, klinischer Blick
3.3 Selbstmord oder Freitod?
4. Der Tod in der Epoche des Lebens
4.1 Romantische Todesnatur
4.2 Soziologisierung des Todes
4.3 Der Tod der Arten
4.4 Tod als Lebensfunktion
5. Tod oder Lebensende?
5.1 Ambivalenzen der Lebensphilosophie
5.2 Vernichtung
5.3 Tod und Technik
6. Die deregulierten Tode und ihre Aktualität
6.1 Hirntod
6.2 Sterben als psychologisches Projekt
6.3 Liberale Sterbehilfe und biologische Todlosigkeit
7. Schluss
Anhang: Anmerkungen; Weiterführende Literatur; Zitierte Literatur; Über die Autorin
Mengenai Pengarang
Petra Gehring ist Professorin für Theoretische Philosophie an der Technischen Universität Darmstadt.