Stefan Zweig: Brief einer Unbekannten (Novelle) | Neu editierte 2020er-Ausgabe in aktualisierter Rechtschreibung. | ‘Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Buch jemals so berühren wird.’ Das sind die Worte einer überwältigten Rezensentin. Zu Recht. Diese Novelle ist ein Meisterwerk, wie es seinesgleichen sucht. | Der erfolgreiche Wiener Schriftsteller R., man erfährt den vollen Namen nicht, erhält den Brief einer Unbekannten. Früher war sie ein Mädel aus der Nachbarschaft, das sich unsterblich in ihn verliebte. Er, in seiner schnelllebigen und hedonistischsten Art, ahnt nichts davon, obwohl sie ihm nachspürt, beobachtet, vor seiner Wohnung angstvoll zaudernd wartet. Nachdem sie mit ihrer Mutter wegzog, kommt sie zurück in die Stadt, eine blühende Schönheit von 18 Jahren, und diesmal nimmt er sie wahr, als sie vor seinem Haus steht … Doch er sieht sie nur als schnelles Abenteuer, erkennt sie nicht einmal. Für sie ist es weit mehr. Und es soll nicht die letzte Begegnung der beiden sein … Diese Novelle ist eine Geschichte von bedingungsloser Liebe auf der einen, und gnadenloser Ignoranz auf der anderen Seite; ein erzählerisches Kleinod von erlesener Sprache und schmerzenden psychoanalytischen Einblicken, wie sie nur Zweig zustande bringt. Ein Buch, an das man noch lange, lange nach der Lektüre denkt.
Mengenai Pengarang
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien geboren, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Er studierte Philosophie, Romanistik und Geschichte, reiste viel, unter anderem nach Indien und Amerika. Verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften arbeitete er als Autor zu und wurde während der 1920er und 30er Jahre zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller. – Verfolgt von den Nazis emigrierte Stefan Zweig 1934 nach England und 1940 weiter nach Brasilien. Bedrückt durch die politischen Entwicklungen in Deutschland nahm er sich, zusammen mit seiner zweiten Frau Charlotte, in der Nacht auf den 23. Februar 1942 das Leben. ‘Seine Werke verbinden hohe moralische und ethische Ansprüche mit dem Bemühen um den Erhalt der alten geistigen Werte’. (Brockhaus Literatur)