»In die Ferne nach Hause« ist im Wesentlichen ein Reisetagebuch, das während eines Peru-Aufenthalts 2016 in der Familie der Ehefrau des Autors geschrieben wurde. Für die Veröffentlichung war dieses Projekt eigentlich nie vorgesehen, allerdings hielt dieser Vorsatz aufgrund des Drucks von Freunden / Verwandten des Autors, die das Manuskript gelesen hatten, nicht lange.
Reisetagebuch – dabei denkt man zunächst mal an so etwas wie einen Reiseführer. Oder eine Geschichtensammlung, wie man sie zum Beispiel von Andreas Altmann kennt. Nun, das hier ist anders. Denn es geht hier nicht um Landschaften oder Sehenswürdigkeiten wie Machu Picchu und auch nur am Rande um Kultur, zumindest nicht in der Hauptsache. Es geht um die Menschen, insbesondere diejenigen, die in einem der ärmeren Stadtteile Limas leben. Dass auch Abstecher nach Lima oder zu dem ein oder anderen touristischen Point of Interest enthalten sind, ist ein eher zufälliges Nebenprodukt. Wenn also Reiseführer, dann einer zu den Menschen des Landes und ihren Gepflogenheiten.
Da der Autor versucht hat, mit einem neuen Schreibstil zu experimentieren, erinnert dieser weniger an die bisher veröffentlichten Werke, sondern geht stilistisch vielleicht eher in die Richtung des britischen Autors Bill Bryson, der eine sehr humorvolle Art zu schreiben hat, ohne sich über seine Mitbürger über Gebühr lustig zu machen. Dessen Spezialität ist es unter anderem, das Skurrile im Alltag herauszuarbeiten.
So nimmt der Autor den Leser mit auf einen unterhaltsamen Ausflug in den Teil einer Metropole, den der normale Tourist Zeit seines Lebens nie zu sehen bekommt.