Der in zwei Bänden angelegte Roman erzählt von einer adeligen Gesellschaft, die sich von ihren strengen Regeln verabschiedet und sich einer Gesellschaftsschicht öffnet, deren Erfolg auf Begabung, Interesse und Fleiß beruht. Die arrogante Aglae hat es inzwischen nach außen geschafft und alle notwendigen Voraussetzungen für ein Leben im Adel ergattert. Den Titel hat sie von ihrem ältlichen Ehemann Vicomte Saint Louis, das Geld vom Herrn Papa – und die Verachtung der feinen Gesellschaft ihr als Emporkömmling gegenüber ignoriert sie, so gut es geht. Inzwischen ist ihr Vater heimlich abgereist – mit unbekanntem Ziel – und in wenigen Wochen hat ihr Mann alles Vermögen, das sie noch besaß, verspielt. Doch ihren Stolz hat sie nicht verloren – obwohl sie völlig verarmt und auf sich gestellt ist, will sie ohne Hilfe versuchen, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Und wieder begegnet sie ihrem Freund Hans aus alten Tagen, der inzwischen als Arzt erste Erfolge hat. Er sieht, dass von ihrem einstigen Hochmut nicht mehr viel übrig ist und beschließt, ihr zu helfen.-
About the author
Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (1860–1939; Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der beliebtesten Erzählerinnen des Wilhelminischen Zeitalters. Sie schildert in ihren Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte. Sie entstammte einer hessischen Familie und war die Tochter des königlich preußischen Majors Hermann von Eschstruth (1829–1900) und der Amalie Freiin Schenck zu Schweinsberg (1836–1914). 1875 durchlief sie eine Ausbildung in einem Mädchenpensionat in Neuchâtel in der Schweiz und bereiste später die wichtigsten europäischen Hauptstädte. Von Eschstruth schrieb Frauenromane, die in der Schicht der wilhelminischen Adelsgesellschaft oder bei hohen Hofbeamten spielen und erzählt dort fiktiv-biographische Geschichten. Das Umfeld der Romane ihrer Hauptschaffensperiode in den 1880er und 1890er Jahren vermittelt heute einen Eindruck von alltäglichen und historischen Details; vom Unterhaltungswert haben von Eschstruths Bücher nichts eingebüßt.