Die Studie präsentiert die Ergebnisse kontaktlinguistischer Forschungen zu deutschsprachigen Siedlungen im englischsprachigen Raum. Der Fokus liegt hierbei auf deutschböhmischen Minderheitensprachen in Neuseeland und in den USA. Im Anschluss an eine kritische Auseinandersetzung mit dem Sprachinselbegriff werden anhand erhobener Sprachdaten lautliche, morphologische, syntaktische sowie lexikalische Merkmale auf Basis idiolektaler Repräsentationen beschrieben. Darauf aufbauend werden sowohl Sprachkontakterscheinungen – insbesondere Transferenzen und Codeswitching – als auch spezielle Phänomene eines Bi- und Multilingualismus, die in den deutschböhmischen Siedlungen präsent sind, herausgearbeitet. Resümierend erfolgt eine Standortbestimmung zu Stadien des Spracherhalts, Sprachverfalls und Sprachtods. Ein beigefügtes Supplement mit umfangreichen Sprachdaten und einer Zuordnung der Varietäten zu historischen Protosystemen bietet darüber hinaus eine wertvolle Basis für weitere Untersuchungen. Der Arbeit kommt dadurch auch ein archivarischer Wert im Sinne einer Sprachdokumentation zu, da die untersuchten Varietäten in ihrer Existenz bedroht sind.
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Alfred Wildfeuer, Universität Augsburg.