Der junge Bauer Julius Meinrad macht sich auf zu einer Wanderung durch die schöne Bergwelt des Hexensteins. Nur die heilende Kraft der Natur kann heute seine Gedanken beruhigen! Doch was ist das? Unvermittelt dringt ein lieblicher Gesang an sein Ohr. Das Lied klingt so schwermütig, dass es ihm ein Frösteln verursacht. Er bleibt stehen und lauscht, kann aber den Sinn der Ballade nicht ergründen, die Sprache ist ihm fremd. Dennoch spürt er die tiefe Traurigkeit, die darin mitschwingt, und die sanfte Altstimme der Sängerin geht ihm unter die Haut.
Hinter der nächsten Biegung bleibt er wie angewurzelt stehen. Auf einer reich blühenden Wiese sitzt eine junge Frau und windet einen Blumenkranz, während sie selbstvergessen ihre Ballade singt.
Als sie ihr Lied beendet, verlässt Julius sein Versteck und nähert sich ihr behutsam an. Doch in seinem Bemühen, sie nicht zu erschrecken, stolpert er. Erschrocken reißt die schöne Fremde den Kopf hoch und sieht ihn aus großen Augen verstört an. Dann wirft sie den Kranz ins Gras, springt auf und rennt davon …