Eine transepochale Reise durch den gewaltigen geistigen Reichtum der griechischen Tragödie
Griechische Tragödien und moderne Psychologie – wie passt das zusammen? Die menschliche Psyche mit ihren pathologischen Varianten wurde schon von den drei bekanntesten Tragikern des fünften vorchristlichen Jahrhunderts – Äschylos, Sophokles und Euripides – meisterhaft beschrieben. Vieles aus dem Stoff dieser Tragödien dient der Psychopathologie und Psychoanalyse als Basis für weitere Konstrukte wie ‘Ödipus-Komplex’ oder ‘Narzissmus’. Doch entspricht die heutige Deutung der Tragödien wirklich dem, was eigentlich gemeint war? Um dies zu erfahren, lässt Andreas Marneros antike Gestalten wieder auferstehen und zu Wort kommen: Tragiker, Philosophen und Götter diskutieren untereinander und mit neuzeitlichen Philologen, Psychiatern und Psychoanalytikern. In einer fiktiven ‘Interkulturellen und Transepochalen Begegnungsstätte’ kommt es so zu spannenden Begegnungen und hitzigen Diskussionen über Themen wie Schuldfähigkeit und Schuld, Rache und Kindstötung, Zwang und Willensfreiheit – immer vor dem Hintergrund der klassischen Tragödien und aus Sicht des klinisch, aber auch forensisch tätigen Psychiaters.
Die Essenz dieser unterhaltsamen und gleichzeitig lehrreichen Lektüre: Vor zweieinhalbtausend Jahren beschriebene Persönlichkeitsprofile, psychopathologischen Zustände, Konfliktreaktionen und Bewältigungsstrategien sind mit den modernen diagnostischen Prinzipien, Definitionen und klinischen Erfahrungen vollständig kompatibel. Sie sind also keineswegs neu, sondern betreffen alle Epochen und alle Menschen!
Spannend und äußerst unterhaltsam zu lesen – keineswegs nur für Kenner der griechischen Mythologie oder ‘Psychos’!
Es treten u. a. auf:
Aristophanes, Aristoteles, Äschylos, der biblische David, Elektra, Euripides, der Verhaltenstherapeut Peter Fiedler, Sigmund Freud, die Spiegel-Journalistin Gisela Friedrichsen, Herakles, Walter Jens, Carl Gustav Jung, Gottfried Wilhelm Leibniz, Medea, Narkissos, Ödipus, der Apostel Paulus, ein Psychiater, die Psychotherapeutin Anke Rohde, der Traumforscher Eckart Rüther, Sophokles, der Psychoanalytiker Edward S. Stern
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Inhoudsopgave
AUS DEM INHALT
Das Medea-Syndrom
… zuerst aber: Aristophánes präsentiert Euripides … und Walter Jens interveniert
Krank können wir alle werden … zum Verbrecher auch
Euripides beschreibt die psychotische Episode von Herakles … und deren tragische Folgen
Der Narzisst, die Psychose und der Suizid …
… aber zuerst: Euripides im Gespräch mit Sophokles
Ödipus – ohne Freud
Sophokles und Sigmund Freud im Streitgespräch … und ein verzweifelter Zwischenruf des Ödipus
Hat der Mensch einen freien Willen?
Aber zuerst: Sophokles begegnet Äschylos … und Wilhelm Gottfried Leibniz kommt dazu
Du bist, wer du immer warst. Oder doch nicht?
Das Primat der Persönlichkeit in Euripides Psychologie
Over de auteur
Andreas Marneros, Prof. Dr. med. Prof. h.c. Dr. h.c. mult., ist emeritierter Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie. Promotion in Mainz, Habilitation in Köln, Professuren in Köln, Bonn und Halle-Wittenberg. Seit 1992 bis zu seinem Ausscheiden 2012 war er Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Halle-Wittenberg.
Aus den wissenschaftlichen Schwerpunkten (Psychosenforschung und Forensische Psychiatrie) entstanden mehr als 600 Publikationen, davon über 40 Monographien, wie etwa ‘Das Neue Handbuch der bipolaren Erkrankungen’, ‘Delusional Disorders’, ‘Intimizid – die Tötung des Intimpartners. Ursachen, Tatsituationen und forensische Beurteilung’, ‘Affekttaten und Impulstaten. Forensische Beurteilung von Affektdelikten’.
Seit seiner Emeritierung publiziert Andreas Marneros Bücher, die klinische Psychiatrie und Psychologie, griechische Mythologie und abendländische Literatur miteinander verbinden. So entstanden Bücher wie ‘Irrsal! Wirrsal! Wahnsinn! Persönlichkeit, Psychose und psychische Konflikte in Tragödien und Mythen’, ‘Homers Ilias psychologisch erzählt. Der Seele erste Worte’, ‘Homers Odyssee psychologisch erzählt. Der Seele erste Irrfahrt’, ‘Mein Bruder Sisyphos, mein Freund der Minotauros. Archetypen der griechischen Mythologie psychologisch erzählt’, ‘Warum Ödipus keinen Ödipus-Komplex und Adonis keinen Schönheitswahn hatte. Psychoanalyse und griechische Mythologie – eine Beziehungsklärung’ oder ‘Enzyklopädie der eponymen Syndrome und Begriffe in der Psychiatrie. Von Achilles-Komplex über Othello-Syndrom bis Zoonanthropie’.
Er erhielt wiederholt Auszeichnungen und Wissenschaftspreise.