Die Täufer sind neben den Lutheranern und den Reformierten die dritte große Strömung innerhalb der Reformationsbewegung des 16. Jahrhunderts. Sie zeichneten sich von Beginn an durch große Diversität aus, teilten jedoch einige zentrale Glaubensvorstellungen, derentwegen sie rasch unter Verfolgung gerieten: etwa Wehrlosigkeit, Eidesverweigerung und die Trennung von „Staat“ und Kirche.
Das Buch stellt die Entwicklung der ersten Täufer und der aus ihnen hervorgegangenen Mennoniten, Hutterer und Amischen vor. Phasen der Traditionalisierung und der Absonderung wechselten mit Phasen der Erneuerung und der Öffnung. Die Vielfalt ihrer Lebensweisen und ihrer Differenzierungen in den Glaubenslehren blieb stets charakteristisch für die Täufer, deren wechselvolle Geschichte auf dem aktuellen Forschungsstand hier neu erzählt wird.
Inhoudsopgave
Inhalt
Einleitung
Eine 500-jährige Geschichte
Eine Frage der Benennung und der Perspektive
1. Reformationszeit – Täufer und ihre vielfältigen Anfänge
1.1. Die Reformation
1.2. Erste täuferische Ideen
1.3. Ausbreitung
1.4. Verfolgung
1.5. Rechtsnormen
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
2. Brüder und Schwestern – Alltag zwischen Verfolgung und Tolerierung
2.1. Fremdbilder
2.2. Selbstbilder
2.3. Versammlungen. Vom verborgenen Leben
2.4. Am Ende der Zeiten
2.5. Gütergemeinschaft. Hutterisches Leben in Mähren
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
3. Täufer ist … – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
3.1. Mystik
3.2. Rechtfertigung
3.3. Taufe
3.4. Politik
3.5. Bekenntnisse
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
4. Abseits des „mainstream“ – Vom Umgang mit den Täufern
4.1. Namen. Von der Macht der Begriffe
4.2. Zuschreibungen. Die Gefahr der Täufer für die Gesellschaft
4.3. Gewissensfreiheit. Forderungen nach Tolerierung
4.4. Privilegien. Politische Mittel der Tolerierung
4.5. Die Märtyrer. Zwischen Scheiterhaufen und „Märtyrer-Spiegel
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
5. Die täuferische Landkarte – Migration und ihre gesellschaftlichen Ursachen
5.1. Migrationen
5.2. Preußisch-polnische Gebiete
5.3. Schweiz
5.4. Siebenbürgen
5.5. Nordamerika und Russland
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
6. Wendungen – Täuferisches Gemeindeleben zwischen Verfestigung und Erneuerung
6.1. Einblicke. Gemeindeleben und Gemeindeordnung
6.2. Differenzen. Die Entstehung der Amischen
6.3. Interaktionen. Kontakte zu anderen Konfessionen
6.4. Erfolg. Das wirtschaftliche Leben von Mennoniten und Amischen
6.5. Politik. Glaubensprinzipien und Bürgerpflicht
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
7. Integration – Prozesse der Akkulturation
7.1. Verschiedenheit. Vom Umgang mit einer neuen Zeit
7.2. Kultur. Die „alte“ und die „neue“ Ordnung
7.3. Offenheit. Mennoniten in überkonfessionellen Kontakten
7.4. Wehrlosigkeit. Ein Glaubensprinzip im gesellschaftlichen Wandel
7.5. Grenzüberschreitung. Täuferische Gemeinden in Nordamerika und Russland
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
8. Weltweit – Täuferische Gemeinden im 20. Jahrhundert
8.1. Divers. Mennoniten weltweit
8.2. Diktatur. Mennoniten im Nationalsozialismus
8.3. Neuanfang. Zwischen West-Pazifismus und DDR-Regime
8.4. „Old Order“. Von der Herausforderung, das Richtige zu bewahren
8.5. Rückwanderung. Russlanddeutsche Gemeinden in der Bundesrepublik
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
9. Spuren – Die Täufer in Kultur und Erinnerung
9.1. Geschichtsschreibung aus täuferischer Perspektive
9.2. Die Täufer in der Geschichtsschreibung
9.3. Menno Simons. Eine Gründergestalt im Rückblick
9.4. Kultur. Die Täufer in Literatur und Kunst
9.5. Erinnerungsorte – Täuferspuren in Europa
Fragen zur Reflexion
Weiterführende Literatur
Was bleibt von den Täufern?
Anhang
Glossar
Abkürzungen
Quellen
Liste der QR-Codes
Abbildungsverzeichnis
Personenregister
Ortsregister
Over de auteur
Frau PD Dr. Astrid von Schlachta ist Privatdozentin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Regensburg.