Der psychoanalytische Begriff der Transformation umfasst sowohl die Verarbeitung innerer und äußerer Eindrücke im seelischen System als auch dessen Veränderung und Neuordnung. Mittlerweile sind eine Vielzahl unterschiedlicher pathologischer Organisationen und Funktionsmodi herausgearbeitet worden, die zu einer dysfunktionalen Verarbeitung erlebter Erfahrungen führen. Das Verstehen dieser psychischen Strukturen ermöglicht, seelische Veränderungen in psychoanalytischen Behandlungen herbeizuführen. In diesen Transformationsprozessen kommt es häufig zu Verdichtungen, in denen sich in vollkommener Evidenz sowohl pathologische Strukturen als auch zukünftige Möglichkeiten zeigen. Die Sicherstellung grundlegender Veränderungen stellt behandlungstechnisch eine große Herausforderung dar. Im vorliegenden Band werden diese Prozesse theoretisch, metatheoretisch und klinisch aus verschiedenen Perspektiven untersucht.
Mit Beiträgen von Hermann Beland, Joshua Durban, Jutta Gutwinski-Jeggle, Erika Krejci, Veronica Mächtlinger, Norbert Matejek, Judith Mitrani, Dietmut Niedecken, Bernd Nissen, Johannes Picht, Maria Rhode, Gerhard Schneider, Angelika Staehle und Dorothee Stoupel
Inhoudsopgave
Inhalt
Vorwort
Bernd Nissen
Wendepunkte illustriert an Kinderbehandlungen
Resilienz
Psychoanalytische Überlegungen zur späteren Entwicklung der sechs Kinder, die als Kleinkinder Theresienstadt überlebt haben (Die Kinder von Bulldogs Bank)
Veronica Mächtlinger
»Ich bin du und du bist ich«
Vom Leben als Schatten und Doppelgänger zu einer Psychisierung des Selbst
Angelika Staehle
Formen auf der Schwelle
Meilensteine der Entwicklung von Kindern, die aus dem Autismus auftauchen
Maria Rhode
Wendepunkte illustriert an Fallvignetten
Vergänglichkeit und die inneren Beziehungen zum Todesobjekt
Joshua Durban
»Trying to enter the long black branches«:
Die Analyse autistischer Zustände im Erwachsenalter
Behandlungstechnische Weiterentwicklungen auf der Grundlage von Frances Tustins Werk
Judith Mitrani
Zur Verleugnung von Spaltungen in der Übertragung/Gegenübertragung und zur »geheimen Verrücktheit« im analytischen Prozess
Erika Krejci
Psychotische Transformationen
Zur Bedeutung des zeitweise nicht geistreichen Analytikers
Norbert Matejek
Transformation, Kommunikation, Zeitkonstitution
Überlegungen anhand eines psychosomatischen Symptoms
Johannes Picht
Wendepunkte illustriert an Behandlungsverläufen
Transformationen des Autistoiden
Am Beispiel einer autistoiden Hypochondrie
Bernd Nissen
Die Transformation einer autistoiden Organisation
Gerhard Schneider
»Ihr knackt mich nicht!«
Von der Angst vor psychischer Veränderung und der Schwierigkeit,
destruktive Abwehr zu transformieren
Jutta Gutwinski-Jeggle
Die Integration eines »Über«-Ichs
Die Beendigung einer sehr langen Analyse nach Anerkennung abgespaltener Über-Ich-Grausamkeit
Hermann Beland
Wendepunkte in theoretischen Konzepten
Die präsentative Deutung
Ein Beitrag zur Psychoanalyse existentieller Veränderungsprozesse
Dorothee Stoupel
Das Körper-Ich und der Satz vom Widerspruch
Dietmut Niedecken
Autorinnen und Autoren