Warum dieses Buch? Weil es nötig ist.
Ein Buch der besonderen Art; -aber das behaupten alle Bücher von sich. Spitze Findigkeiten wider impressionistischen Nihilis-mus, bisweilen eine wild verliebte Wortklauberei, gefasst in Sprache, die vielsagender wird, als es die Worte vorgeben.
Eine Sprache, die skizziert, plakatiert, seziert und polemisiert.
Mit Worten gaukelnd, schaukelnd und spielend; sprachliche Brücken, wo der Ernst zu kurz geraten würde. Zugespitztes als
ein -mal ironischer, mal analytischer oder auch exzentrischer- Dosenöffner zeitgeistiger Konserven.
Information durch Deformation in der selbstgewählten Kategorie des unsachlichen Sachbuchs. Herausfordernd, überdies eine charmante Verführung zum Nachdenken in der sprachlichen Rhythmik eines Tangos: aktiv, aufmerksam, sinnlich, präzise und mit einem Faible für überraschende Kehrtwendungen.
Ein Buch, das als ein Soufflé an Ernsthaftigkeiten, teils nature, teils mit einem Hauch medizinischen Trüffels verfeinert oder
mit einigen Krümeln grotesken Krokants versüßt für ein ein-tauchendes Schlemmen gedacht ist.
Als fastfood denkbar ungeeignet.
Und ganz sicher auch verschwendet.
Over de auteur
Lebenserfahrung und ein interessierter, aber stets abwägend-kritischer Blick auf das Neue sind die Motivation, die Bernhard Lembcke antreiben, Bücher zu schreiben. Unsachliche Sachbücher, wie er sie nennt.
Nach einem Berufsleben als Arzt, Hochschullehrer und Chefarzt ist ihm die Auseinandersetzung mit aktellen und grundsätzlichen Problemen und Phänomenen der Gegenwart zum Thema geworden, die den analytischen Blick, die relativierende Deutung und die scharfsinnige Kategorisierung fordern. Der Blick auf den Zeitgeist und kontemporäre Entwicklungen in unserer Gesellschaft, in die Politik, auf Moral und -natürlich- auf Medizinisches, – mit den Augen eines Arztes.
Professor Dr. med. Lembcke lässt den Leser dabei an nuancenreichen Erfahrungen teilhaben, wobei er eine bildhafte, einprägsame Sprache sowie bisweilen bizarre Assoziationen bemüht und auch verschachtelte, komplizierte Satzkonstruktionen nicht scheut. Mit dem strategischen Ziel, das schon Voltaire formuliert hat: ‘Man kann die Menschen zur Vernunft bringen, indem man sie dazu verleitet, daß sie selbst denken’.